Samstag, 22. August 2020

Cuxhaven nach Hooksiel

20.08.2020

Das frühe Aufstehen scheint sich noch im Urlaub zu verfestigen. Die Tide erfordert zügige Fahrt, das Niedrigwasser ist schon um 09:30 Uhr. Der Wind kam mal wieder von vorne und so musste anfangs nur die Maschine ran. Durch das ständige Ausbaggern der Elbe erhöht sich die Tidengeschwindigkeit immer mehr. So sind wir in der Spitze mit 9,5 kn gefahren, also mit ca 4 kn Strom. Dadurch sind wir bis zur ersten Kursänderung am Ende der Fahrrinne nach Westen sehr schnell voran gekommen. Nun unterstützte uns das auflaufende Wasser bei der Weiterfahrt und unsere Geschwindigkeit sank selten unter 6 kn. Das Vorsegel unterstützte uns zusätzlich und dann konnten wir den Motor auch noch ausschalten. Die Windvorhersage stimmt zum Glück nur zum Teil. Um 11:00 Uhr sollten 5 Bft sein und es sollte regnen. Das passierte um 11:30 Uhr und war nur von kurzer Dauer. Auch die angekündigte Welle von 1 m blieb aus. So hatten wir doch eine gemütliche Fahrt in den Heimathafen. Im Vorhafen bekamen wir noch Besuch von Freunden und es gab einen Kaffee mit Schnack in der Plicht. Nach der Schleuse haben wir uns entschieden den Urlaub mit einer Ankernacht im Binnentief noch zu verlängern.
Roter Sand
Zum Abschluss ankern
Auch Schafe mögen es schattig
In Deutschland werden wir wieder mehr mit Corona konfrontiert. Während in Dänemark kaum Einschränkungen zu spüren waren, dort herrscht keine Maskenpflicht, ist es hier deutlich strenger. Nicht das ich das als unbegründet empfinden würde, aber ich muss mich schon bemühen daran zu denken. Ich musste einige Male zurück auf die SWIM gehen um die vergessene Maske zu holen.

Rendsburg nach Cuxhaven

19.08.2020

In aller Frühe mit den ersten Sonnenstrahlen geht es los. Der Törn ist lang, die Schleuse nicht berechenbar und die Tide bietet nur ein kurzes Zeitfenster. Frühmorgens hat der Kanal eine wirklich einmalige Stimmung. Es ist schön ruhig und friedlich, die Vögel werden wach und das Wasser ist noch glatt. Nur die Luft ist etwas dick. Plötzlicher Nebeleinbruch von jetzt auf gleich. Sicht ungefähr 10 m. Ein kurzes Gespräch über Funk mit Kielkanal zwingt uns zur Pause mit Seehafen von Rendsburg. Das ging wirklich schnell und das Ufer war kaum auszumachen. Wir nutzen die Zeit für ein ausgiebiges Frühstück das zu Gunsten des frühen Auslaufens auf der Strecke geblieben ist. Nach einer guten dreiviertel Stunde konnte man den Kanal wieder erkennen und es ging weiter. Die Fahrt bis zur Schleuse war dann an spektakulären Ereignissen arm, abgesehen von der schönen Landsicht. An der Schleuse in Brunsbüttel konnten wir den Rekord an minimaler Wartezeit fast auf 0 erhöhen. Wir konnten fast direkt in die Schleuse fahren, unglaublich.
Der Wind in der Nordsee war kaum vorhanden und das bisschen was kam kam natürlich von vorne.
So fuhren wir mit einigen anderen Booten gemeinsam unter Maschine Richtung Cuxhaven. Ein Teil der Boote fuhren backbord der Fahrrinne, wir mit einem andren Boot steuerbord. Der anderen Gruppe kam nach einiger Zeit ein amtlich aussehendes Motorschiff auf Kollisionskurs entgegen. Das Motorschiff setzte anschließend seine gesamte Energie in sein Typhon um und hupte was das Zeug hält. Die Segler waren total verwirrt und spritzten in alle Himmelsrichtungen auseinander. Bei näherer Sicht stellt sich heraus das es sich um ein Vermessungsschiff handelte. Ohne jetzt irgendwelche Regeln zitieren zu können, das hätte man mit einem Funkspruch auf Kanal 16 anders und besser regeln können.
Wir bekamen auf der Weiterfahrt dann noch ein paar riesige Containerschiffe zu sehen, zum Teil fast neben uns. Wenn zwei soll riesen Pötte aneinander vorbeifahren entstehen bei 14 kn Geschwindigkeit schon recht große Wellen. Beindruckend!
Im Hafen von Cuxhaven nahmen wir diesmal eine Box in hinteren Bereich des Hafens. Die Erinnerung an die Wellen und den Schwell der großen vorbeifahrenden Schiffe war uns noch gut in Erinnerung.
Frühes Auslaufen
Frühes Auslaufen
Nebel
Auch Nebel
Begegnung zweier echt großer Pötte gleich nebenan

Laboe nach Rendsburg

18.08.2020

Der nächtliche Regen hatte sich verzogen und im beginnenden Sonnenschein machten wir auf den Weg zur Schleuse zum NOK. Nach einer Stunde Wartezeit sind wir mit ca 12 anderen Freizeitbooten in den Kanal geschleust. Der Weg durch den Kanal war hin und wieder gespickt mit Entenfamilien und einsamen Schwänen. Insgesamt wenig aufregend die Fahrt. In Rendsburg sind wir in den Stadthafen gefahren, wusste ich doch vom letzten Jahr das man da gut tanken kann. Nach dem gelungenen Tanken habe ich dann noch ein misslungenes Anlegemanöver in einer Box hingelegt. Man kann immer nur aus Fehlern lernen und heute war eine große Lehrstunde. Ich habe die Luvleine vom Dalben vergessen zu belegen und damit das gesamte Manöver bei Seitenwind vermasselt. Näxtes mal wird es besser! Den Frust habe ich dann beim gemeinsamen Einkauf bei füllen des Einkaufskorbes abgelassen. Nun haben wir wieder legger Vorräte.
Vor der Schleuse in Kiel
Ausschleusen
Begegnung
Abendessen im Rendsburger Stadthafen

Orth nach Laboe

17.08.2020

Nach langen Hin und Her haben wir uns doch entschlossen weiter zu segeln. Die Wetterbedingungen sollten sich verschlechtern. Am Abend zuvor hatten wir noch erfahren das das Schießgebiet zwischen Fehmarn und Kiel gesperrt sei. Das bedeutet ein nicht unerheblichen Umweg. Dieser war jedoch recht spannend. Über Funk konnte man zuhören wie Unwissende oder Ignoranten zumeist freundlich von den Marine Sicherungsschiffen angefunkt wurden. Es folgte stets eine mit Nachdruck vorgetragene Bitte das Gebiet doch schnell zu verlassen. Es gab sogar Skipper die mit der Marine diskutieren wollten. Das Gebiet ist ja gar nicht auf meiner Seekarte verzeichnet warum soll ich dann das Gebiet umfahren? War schon echt lustig, insbesondere die hartnäckigen Störer, wie sie genannt wurden.
Später bekamen wir noch mit wie die Wasserschutzpolizei gegen zwei Skipper Anzeige erstatteten. Die haben die Anweisungen mit aktiven AIS missachtet und sind einfach weiter gefahren. Sogar diejenigen sind weiter gefahren die vom Sicherungsboot wegen Funkverweigerung auf direkten Wege von Reling zu Reling angesprochen wurden.
So ging ein spannender Nachmittag mit der einfahrt in den Hafen von Laboe zuende. Auch dieser Hafen machte einen übervollen Eindruck, aber wir fanden eine gute Box in der Nähe zur gebotenen Hafeninfrastruktur.
Einen schönen Ausklang fand der Tag beim Hafenitaliener. Es gab dem Anlass angemessen ein exzellentes Mahl einschließlich Dessert und Hugo.
Im Hafen
In der Kieler Bucht

Gedser nach Orth

16.08.2020

Ein früher Start in den Tag offenbarte uns ein laues Lüftchen. Diesmal ging es dann doch nicht ohne Motor Unterstützung. An diesem Tag waren wir schon so entspannt das ein wenig Aktion von Nöten war. Erst als wir schon die Nähe von Fehmarn fast körperlich spüren konnten kam dann auch mal Wind auf. Richtig gut wurde es dann noch mal 2 sm vor Orth. Wir rauschten mit fast 7 kn auf die Hafeneinfahrt zu. Mit uns zusammen aber auch 7 oder 8 andere Segler. Wir befürchteten schon wegen Überfüllung des Hafens verwiesen zu werden. Aber wir fanden einen klasse Liegeplatz im Päckchen zu einer interessanten und netten Familie. Kurz danach bekamen wir dann auch noch Nachbarn. Da haben wir echt Glück gehabt, beide Seiten waren nett, gesprächig und gut gelaunt.
Unser Päckchen lag fast neben der „Prinzess of Schwanitz“, die ab dem 24.08.2020 wieder eine wichtige Rolle in der Krimiserie „Nord bei Nordwest“ einnehmen wird.
Noch vor dem Abendessen machten wir uns zum erneuten baden auf. Kühn stürzte ich mich abermals in die eisigen Fluten der fast 22 Grad warmen Ostsee. Elke fand mit der Schnorchelausrüstung heraus, dass das Wasser über und über mit kleinen Quallen übersät ist. Mein Wagemut war sofort dahin und ich nahm am Strand Platz um den Kitesurfern bei ihren beeindruckenden Sprüngen zuzuschauen.
Nach einen gemeinsamen Sonnenuntergang mit den Päckchen gab es noch Essen und einen Portwein Absacker auf dem Nachbarschiff. 

Fehmarnssundbrücke

Hesnas nach Gedser

 15.08.2020 

Wir verlassen den schönen Hafen in Richtung Gedser. Der Wind bläst eher mau. Aber wir nehmen uns die Zeit, ob der überschaubaren Strecke, auf die Unterstützung durch den Motor weitestgehend zu verzichten. So dümpeln wir geraume Zeit mit beiden gesetzten Segeln mit 1,6 kn dahin. Mal kommt eine Boe und trägt uns mit flotten 2 kn weiter und mal kommt eben keine. Irgendwann kommt dann auch langsam Wind auf und wir werden immer schneller. Das ist ein absolut entspanntes Segeln, eben auch mal langsam und mit krasser Sonneneinstrahlung. Aber auch diese Zeiten wollen genossen werden. Wenn diese Langsamkeit nicht zur Qual wird ist mein Entspannungslevel im Urlaub erreicht. Erst in der Fahrrinne für die Fähren bergen wir die Segel und erwecken den Jockel zum Leben. Im Hafen ist ordentlich Platz, wir entscheiden uns für einen Stegplatz mit direkten Zugang zum Strand und mit exklusiven Blick auf den Sonnenuntergang. Hier habe ich es dann auch mal gewagt mich in die kühlen Fluten des 21 Grad kalten Ostsee Wassers zu stürzen. War ziemlich gut und erfrischend.
Dann noch ein kurzer Gang in das überschaubare Zentrum von Gedser. Das ist seid meinem letzten Besuch im Vorjahr auch nicht signifikant größer geworden. Alle drei Geschäfte waren noch am gleichen Platz. Im Supermarkt sind wir bei einem sehr entspannten Kassierer dann noch allen Kronen losgeworden.
Idylle an der Hafeneinfahrt
Lesen

Rodvig nach Hesnas

 13.08.2020

Nach zwei Hafentagen geht es heute weiter. Die Bedingungen haben sich verbessert, die Wellen sind nun nicht mehr ganz so hoch. Den Morgen haben viele genutzt um früh auszulaufen. Unser ursprüngliches Ziel durch den Sund in die dänische Südsee zu segeln haben wir aus Zeitgründen auf Klintholm geändert. Die Wind- und Wellenvorhersage zeigte sich auch diesmal nicht mit der gewünschten Genauigkeit. Wieder hohe Wellen und eine Windstärke mehr als vorhergesagt. So sind wir die ersten Stunden zügig mit ordentlich Krängung unterwegs gewesen. Als wir dann kurz vor Klintholm waren, war der Tag noch jung und wir entschieden uns nach Hesnas weiter zu segeln. Das ging nun auf einen günstigeren Kurs und der Wind ließ auch nach. Die restlichen 2,5 Stunden haben wir dann im ausgebaumten Schmetterling vor dem Wind verbracht. Im angeblich im Sommer überfüllten Hafen haben wir dann insgesamt 5 Segler gesehen. Den besten Liegeplatz haben wir an der Kaimauer an der Hafeneinfahrt gefunden. Einziger Nachteil: Stromkasten war mehr als 50 Meter weg. Also habe ich meinen Charme spielen lassen und den neben uns liegenden Segler überzeugen können unsere Leitungen zu koppeln. Wir haben dann nach einigen Tüfteln eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden. Nicht nur das mir solche Aktionen Spaß machen, man hat auch guten Kontakt zu anderen Seglern und das war ein amüsantes Unterfangen. Nun hatten wir auch Strom.
Der Hafen liegt im Nichts und es gibt auch nix drum herum. Fischer und Freizeitkapitäne liegen in friedlicher Koexistenz zusammen. Links und rechts vom Hafen Strand und überall wunderbare Ruhe. Auch wieder ein schöne Entdeckung der Hafen, möglicherweise hat Corona beigetragen das es hier so leer ist.
Schönes Abendlicht
An Booten armer Hafen
SWIM
Kunstwerk am Strand

14.08.2020

Weil es hier so schön ist sind wir dann gleich noch einen Tag geblieben. Ich bin endlich mal dazugekommen meinen Kindl zu benutzen und habe auch gleich ein ganzes Buch gelesen. Hier ist es herrlich entspannt und es macht sich eine innere Ruhe breit. Urlaub.
Die einzigen Störenfriede haben wir schon von weiten sehen können. Ein Zweimastschoner fuhr während wir am Strand waren in den Hafen ein. Er hat sich knapp einen Meter mit seinem Heck an unser Heck gelegt. Dieser geringe Abstand hatte wohl zur Folge, das durch das Manövrieren des großen Schiffes durch das Schraubenwasser unser Heck verunreinigt wurde. Kann ja mal passieren, Ich bin dann mal hingegangen und wollte wissen wann die dann weiter wollten, damit das nicht nochmal passiert. Leider war der Skipper dermaßen unfreundlich, das es schon nach kurzer Zeit unschön wurde. Naja, ich war eben auch nicht hoch erfreut über die Sauerei. Auf jeden Fall war sein Verhalten auch keine Werbeveranstaltung für seine Firma.
Wir ließen uns dann nicht weiter stören und haben noch einen legger Kürbis aus unserem Garten im Backofen zubereitet und verspeist.

Dienstag, 11. August 2020

Kopenhagen nach Rodvig

 10.08.2020

Wir werden in Kopenhagen nur einen Tag verweilen, der Wunsch nach weniger Trubel wird deutlich wahrnehmbar. Erfreulicherweise kann ich im Hafen bei einem Schiffsausrüster eine neue Batterie erwerben. Die alte Batterie erwies sich als nicht mehr so zuverlässig, brach die Spannung doch schon nach geringer Beanspruchung ein. Glücklicherweise konnte ich die Neuerwerbung mit einem Handwagen zur SWIM bringen, tragen war aufgrund des Gewichtes von 45 kg keine Option. Der Einbau verlief dann problemlos, einzig die Hitze machte mir zu schaffen.
Nach dem Auslaufen zeigte sich das von den vorherigen Tagen gewohnte Bild. Trubel vor Kopenhagen, der Windmesser zeigt echte 0,0 kn wahren Wind, manchmal auch weniger. Ungewöhnlich war die Welle die vorhanden war. Kein Wind und auch in den letzten Tagen kaum Wind. Statt Wind kamen erstmal Fliegen. Ich hoffte inständig das diese Seuche auf das Ijsselmeer beschränkt sei. Aber hier gibt es sie auch. Zum Glück nicht in der Zahl wie wir sie schon erlebt haben, lästig waren sie aber doch. Die hiesigen waren ebenfalls suizidal, wegfliegen war keine Option - eher sind durch wegwischen verstorben.
Nach zwei Stunden motoren kam plötzlich Wind mit 1 Bft aus südöstlicher Richtung. Mit optimistischen Gefühlen wurden beide Segel gesetzt und der Motor ausgeschaltet. So dümpelten wir mit zwei kn in Richtung Zielhafen. Nun flogen auch endlich die Fliegen weg, Plötzlich war sich der Wind nicht mehr einig aus welcher Richtung er kommen wollte. Allerdings stelle er sich dann ohne Verzögerung auf 4 -5 Bft aus Osten ein. Das kam dann doch etwas überraschend. Schnell baute sich eine noch größere Welle auf und der Wind ließ SWIM ordentlich krängen. Da wir überwiegend Kurse von "am Wind" bis "hart am Wind" hatten, musste dann auch gleich ein Reff ins Segel. Elke hat das Geschaukel sehr gut überstanden! 
Wir wurden begleitet von zwei weiteren Segelbooten. Eines hat uns so dermaßen hinter sich gelassen, das haben wir selbst im Hafen nicht mehr gesehen. Mit den anderen haben wir dann auch das Einlaufen in den Hafen zusammen gemacht. Die Hafeneinfahrt war mit den Wellen, die von steuerbord achtern kamen, nicht ganz so einfach. Das Anlegen in der Box in dem nicht so richtig windgeschützten Hafen wurde durch Stegnachbarn hilfreich unterstützt.
 Nach dem Einkaufen konnten wir beobachten, wie die Wellen gegen die Hafenmauer krachten und bis zu 5 Meter hoch spritzten. Das war nicht ohne Bewunderung und Respekt.
Das verdiente Abendessen, danach fiel ich spontan ins Suppenkoma.
Ein seltsam anmutendes Plakat der Alzheimer Vereinigung

11.08.2020

Ein Hafentag, Hurra. Unmittelbar nach dem ausgiebigen Frühstück konnte alles liegengebliebene mal angedacht werden. Es gab WLAN, die Kreditkarte konnte aufgeladen werden und der Blog aktualisiert werden. Das allein dauert ja schon. 
Hinterher folgte eine ausgedehnte Wanderung an den Klippen. Wir haben den Weg nicht als erste beschritten, er war schon gut ausgeschildert. Aber dennoch sind wir nicht vielen anderen begegnet. Der Weg führte direkt an der Klippe vorbei an Getreidefeldern, sehr edel gelegenen Privatanwesen, einem unterirdischen Relikt aus dem kalten Krieg und einer fast von der Klippe gestürzten Kirche. Insgesamt sind wir gut 13 km gegangen.
Klippenwanderung
Alter Kalkspeicher von innen
Ein schönes Auto vor dem Hafen
Die Klippen als Weltkulturerbe
Landwirtschaft
Die Kirche an der Klippe
Kirche von innen, die Tür führt direkt zur Klippe

12.08.2020

Heute wurden wir Zeugen eines Dramas. Auf dem Weg zur Waschmaschine im Hafen fiel mir ein Segelboot an der gegenüberliegenden Landzunge auf. Es hatte ungewöhnliche Schräglage, aber keine Segel gesetzt. Es war jedoch so weit weg, dass keine Einzelheiten erkennbar waren. Auf dem erneuten Weg zum Waschraum um die Wäsche aus dem Trockner zu holen, kamen plötzlich einige Feuerwehr Fahrzeuge unter Anderem mit einem Rettungsboot an uns vorbei. Dieses wurde dann schnell zu Wasser gelassen und entfernte sich zügig.
Als wir zur Mole gingen um den Vorgang zu beobachten, waren schon einige Schaulustige zur Stelle. Auf dem Wasser konnte man sehen, das sich das Rettungsboot dem von mir gesehenen Segler mit Schräglage näherte. Von Backbord näherten sich außerdem zwei Marineschiffe die sehr suchend aussahen. Die Gerüchte überschlugen sich. Es hieß aus dem Segelschiff sei jemand über Bord gegangen. Das Segelschiff lag bei genauerer Betrachtung auf Grund, was die Schräglage erklärte. Die Boote fuhren eine zeit lang umher, bis die Marineschiffe wieder wegfuhren. Man machte sich so seine Gedanken. Suche aufgegeben? Eigentlich nicht so schnell, also hofften wir mal das Beste.
Später wurde das havarierte Segelschiff ohne Crew fast an uns vorbei in den Hafen geschleppt. Wir waren neugierig und sind dann mal zu dem havarierten Schiff gegangen um es uns anzuschauen. Es sah soweit gut aus, die Stunden auf dem möglicherweise felsigen Untergrund haben auf dem ersten Blick keine nennenswerten Schäden angerichtet. Neben dem Boot stand ein älterer Herr der sich anschließend als der Eigner herausstellte. Er erzählte das er einen Maschinenschaden hatte und mit dem auflandigen Wind auf das felsige Flachwasser getrieben wurde. Zum Segelsetzen ist er nicht mehr gekommen. Er hat einen Notruf abgesetzt und sei von dem Rettungsboot geborgen worden. Später wurde dann sein Boot geborgen. Er war erstaunlich ruhig und wir haben ihn unsere Unterstützung in Form von Essen, Telefonate und Hilfe beim Boot angeboten. Er hat jedoch dankend abgelehnt.
Es war für mich dennoch gut zu sehen das bei einer Notsituation geholfen wird. Der Aufwand war nicht gering, allein an Feuerwehrleuten waren bestimmt 10 Personen im Einsatz, die auf den etwas größeren Marineschiffen nicht mitgezählt. Wir waren froh das das so glimpflich ausgegangen ist und haben dem Einhandsegler zu seiner Rettung gratuliert. Dieser war auch sichtlich erleichtert und wollte sich um sein Boot kümmern.
Das tat ich dann auch und stellte sowohl das Spiel der Ruderachse ein und zog die Speichen des Steuerrads wieder fest. Beides führte zu deutlich angenehmeren Ruderverhalten. Auch die üblichen Wartungsarbeiten wie Ölkontrolle, Bilgenkontrolle, Reinigung des Seewasserfilters, Keilriemenkontrolle usw. waren mal wieder dran. Irgendetwas ist ja immer.

Helsingor nach Kopenhagen

 09.08.2020

Wir laufen früh aus, um noch einen halben Tag Kopenhagen besichtigen zu können. Den Tipp eines Stegnachbarn folgend steuern wir den Margareten Havn an. Dieser liegt etwas außerhalb, soll aber immer einen Liegeplatz bieten. Die Überfahrt ist seglerisch langweilig, kein Wind und nur motoren. Die Sicht auf das nahe liegende Schweden ist wunderbar und verlockend doch mal rüber zu schauen. Da wir aber keine aktuellen Corona Informationen haben halten wir an unserem Ziel fest. Je näher wir Kopenhagen kommen desto mehr ist auf dem Wasser los. Trotz nur geringer Winde sind etliche Regatten gestartet worden und wir müssen oft ausweichen.
Im Hafen konnten wir schnell eine freie Box finden. Die zweite passte dann auch, die erste war etwas zu eng. Mir fällt es dann doch schwer die Breite der Boxen mit den den Erfordernissen von SWIM abzugleichen.
Nach dem anlegen ging es auch gleich los Richtung Zentrum. Wir entschlossen uns, die 5 km zu Fuß zurück zu legen. Zum einen haben wir mit Fußmärschen gute Erfahrungen gemacht und zum anderen kommt die Bewegung auf der SWIM oft zu kurz.
Unser erster Weg führte uns in den Freistaat Christiania. Ich war etwas enttäusch denn das populärste an dem Freistaat war der Drogenverkauf. Wir wurden diverse Male angesprochen ob wir nicht etwas erwerben wollten. Das fand ich jetzt nicht so dramatisch aber eben auch nicht ansprechend. Ich hätte etwas mehr andere Subkultur und Kultur erwartet. Da wir nix außer einem günstigen Bier zu kaufen fanden, machten wir eine visuelle Milieustudie in einer zentralen Bar. Da war ziemlich viel Leben, insbesondere durch uns Touristen. An mancher Stelle war aber auch nur noch sehr eingeschränktes Leben, sicherlich durch einen längeren Aufenthalt im Freistaat bedingt. Interessant war es dann aber doch. Bilder durfte man keine machen, zu groß die Gefahr ein Geschäft beweiskräftig abzulichten.
Anschließend haben wir uns bei großer Hitze weiter durch die Stadt treiben lassen. An so jeder Wasserpfütze haben sich Unmengen an Menschen eingefunden um dem Sonnenbad und der Abkühlung zu frönen. An den Kanälen herrschte reges Treiben, jedes motorbetriebene Boot schien unterwegs zu sein. Ein wildes Durcheinander von Booten die trotz der Motoren schön zu Ansehen waren.
Plötzlich standen wir vor dem Tivoli. Die fortgeschrittene Uhrzeit, die Hitze und auch der Eintrittspreis hielten uns von einem Besuch ab.
Nach mehreren Pausen, eine mal wieder in einem Irish Pub (Bierpreis: 20kr für einen halben Liter Carlsberg) traten wir auch den Rückweg per Pedes an. So hatten wir unseren Bewegungsdrang erfüllt und auch die Grundlage für ein deftiges Abendbrot auf dem Achterdeck der SWIM.
SWIM am Steg
Eingang Christiania
Turm der Börse in Kopenhagen
Schöne Bauten
Rathaus
Cirkus
Wasserleben

Gilleleje nach Helsingor

 08.08.2020

Die Windaussichten sind eine Katastrophe: nix bis 1 Bft. So entscheiden wir uns gemütlich mit dem Motor voranzukommen. Je weiter wir in Richtung Helsingor kommen umso näher ist Schweden. Dieses ist sehr gut zu sehen und beeindruckt im Norden mit seinen Hügeln. Der Hafen ist noch mal größer, aber wer will an der Hamlet Stadt schon vorbei fahren. In der schon von weiten sichtbaren Kronborg spielt sich Shakespeare Hamlet ab. Nach einer gemütlichen Fahrt vorbei an den Stegen bei vor der Hafeneinfahrt auffrischenden Wind finden wir einen gerade frei werdenden Stegplatz. Kaum angelegt kommt auch schon eine Däne zu uns ins Päckchen.
Ein kleiner Gang zur Kronborg und durch die Altstadt zeigt uns ein gemütliches Städtchen. In einem Hinterhof hören wir Jazzklänge eines dänischen Quartetts. Dem Konzert lauschen wir bei einem Cider in einer coolen Atmosphäre.
Das kleinste Motorenmuseum
Kunst aus Müll aus der Ostsee
Kronborg
Die Hand
Shakespeare ist überall
Jazz im Hinterhof

Odde nach Gilleleje

 07.08.2020

Wir haben knapp 35 sm vor uns und stehen mal früher auf. Der Wind ist auch früh dabei und bläst mit 4 Bft. Leider ist der Wind heute nicht so konstant wie die Sonne, die doch recht kräftig am Himmel steht.  Der Wind schläft ein und wird bis kurz vor der Hafeneinfahrt auch nicht mehr wach. Da wird er (der Wind) mal wieder deutlich wahrnehmbar und der Hafen bietet nicht viel Abdeckung. In der letzten Ecke finden wir einen Dänen der uns freundlich an seine Seite lässt. Auch wieder ein sehr angenehmer Kontakt. Wir sind bislang immer wieder auf sehr freundliche und zuvorkommende Segler getroffen. Auch beim Stromkasten der keinen freien Platz mehr hatte, wurde vom Nachbarn gleich der Doppelstecker hervorgeholt. Ich habe den dann gleich mal auf die Einkaufsliste gesetzt. 
Gilleleje ist ein sehr großer Hafen, im krassen Gegensatz zu Odde. Auch eine Volvo Penta Vertretung ist vor Ort, die Batteriepreise aber astronomisch. Gleiches gilt für die Fischgeschäfte. Direkt am Hafen macht einkaufen keinen Spaß. Die Duschen sind okay, und nach einem Abendspaziergang fast um den Hafen herum gönnten wir uns noch ein Feierabendbier. Prima.
Blick nach achtern


Ballen nach Odde

 06.08.2020

Es scheint sich zu bewahrheiten, die Versorgungbatterie ist hin. Da wir auf ballen keinen Strom hatten, muss trotz des guten Windes der Motor mitlaufen. Immerhin reicht es ihn langsam mitlaufen zu lassen, dann ist er wenigstens nicht so laut. Der Segeltag ist abgesehen vom Motor einfach schön. Wir segeln mit konstantem Wind bis fast zur Hafeneinfahrt. Wie schon öfters legt der Wind kurz vor der Hafeneinfahrt noch mal zu, sonst wären die Anlegemanöver ja auch langweilig. Aber wir finden gleich am ersten Steg eine passende Box. Endlich gibt es auch wieder Strom. Der Kühlschrank kann seinen Dienst wieder aufnehmen. Odde ist ein total verschlafenes Nest. Ich erhebe ihn für mich zu meinen Lieblingshafen nach Orth. Ein kleiner Fischereihafen grenzt an den Yachthafen und es riecht nach frischem Fisch.
Auf einem Spaziergang bei dem wir Brombeeren ernten kommen wir an einem Badesteg vorbei. Eine Familie ist dort mit guter Ausrüstung am schnorcheln. da kommt mit die Idee mal höflich nachzufragen ob die sich nicht mal die SWIM von unten anschauen können. Der Kalkröhrenwurmbefall aus Hooksiel macht mir Sorgen. Jan war sofort bereit uns zu begleiten und tauchte dann auch gleich unter die SWIM ab. Leider war das Ergebnis nicht so gut. Die Schraube und auch der Saildrive waren bewachsen. Aber Jan konnte endlich sein Tauchermesser zum Einsatz bringen und hat alles abkratzen können. Wir haben uns dann noch mit einer Flasche guten Rotwein bedankt, denn so wurde uns ein Krantermin erspart. Wir begleiteten Jan zurück zu seiner Familie und hatten noch ein sehr anregendes Gespräch. Es war ein sehr schönes Zusammentreffen mit der Taucherfamilie.
Stilles Wasser
Fischer beim auslaufen ins stille Wasser
Kaffee am Strand, dahinter eine Triumph
Interessante Fahrzeuge
Die immer wieder schöne Stimmung beim Sonnenuntergang

Samstag, 8. August 2020

Kerteminde nach Ballen

04.08.2020

Es geht zurück nach Samsö. Die Insel sah beim ersten Besuch sehr schön aus und die Zeit war zu kurz sie zu erkunden. Die Überfahrt gestaltete sich spektakulär, es wurde warm und es ging ein relativ konstanter Wind mit bis zu 4 Bft. Auch spektakulär war, dass ein zweimotoriges Wasserflugzeug vor dem Hafen in Ballen landete was wir gut beobachten konnten. Eben dieses fuhr dann auch zum starten knapp an uns vor der Hafeneinfahrt vorbei. Schönes Spektakel so ein Start aus dem Wasser. Einen Liegeplatz fanden wir im mal wieder vollen Hafen neben einer Schwester der SWIM. Mit dem dänischen Eigner konnte ich auf sehr nette Weise Erfahrungen austauschen und ihm auch noch mein Handbuch über den Autopiloten ausleihen. Das Päckchen wuchs dann noch etwas an, sehr zum Leidwesen der innen liegenden Yachten. Auch eine Beschwerde das es in unmittelbarer Umgebung kleinere Päckchen gibt, führten nicht zu einer Einsicht. Also wurde noch eine Landleine zur Stabilisierung gelegt.

05.08.2020

Nach einem ausführlichem Frühstück machten wir uns auf einen Rundweg in die nahe liegenden Ortschaften. Im 5 km entfernten Tranebjerg fanden wir ein kleines Cafe um uns zu stärken. Der Kaffee wurde mit jeden weiteren billiger, es wurde kostenlos nachgeschenkt. So mit stärkendem Koffein versorgt machten wir uns auf den Rückweg. Im Ort kamen wir noch an Relikten aus meiner Vergangenheit vorbei.
Lange ist das her
Ein guter Teil des Rückweges verlief nicht an der Straße sondern an idyllisch gelegenen 
Getreidefeldern vorbei.
Ein schöner Rückweg I
                                                                    Ein schöner Rückweg II
Ein schöner Rückweg III
                                                            Ein schöner Rückweg IV