Samstag, 22. Juni 2019

Vergi nach Narwa

18.06.2016

Um möglicherweise doch noch nach St Petersburg zu kommen sind wir nach Narwa gesegelt. Dort sollte zusammen mit der Yacht Sunshine Kontakt zu den russischen Behörden aufgenommen werden. Es ging das Gerücht rum, das der direkte Seeweg von Narwa nach Petersburg gesperrt sei aber es schon einige Yachten mit Sondergenehmigung gab. Die Fahrt war wieder sehr windig, die Flüssmündung jedoch abenteuerlich. Die hinter uns in der Mündung brechenden Wellen waren beängstigend hoch und dadurch war auch nicht mehr viel Wasser da. Aber es ist alles gut gelaufen und wir hatten Sichtkontakt zur russischen Grenze die direkt in der Flussmitte verläuft. Da die Fahrt insgesamt recht lang war, entschlossen wir uns im Hafen an der Mündung anzulegen.
 Russisches Grenzboot
Ausblick nach Russland
Abendstimmung
Im freien Zerfall befindliche Sowjetarchitektur

19.06.2019

Bootsausflug in die eigentliche Stadt Narwa. Eine wirklich schöne Flussfahrt entlang der Grenze die unter Androhung von 800€ Strafe nicht überschritten werden sollte. Darauf wurden wir mehrfach hingewiesen und auch die russischen Grenzsoldaten zeigten interessierte Präsenz.
Ab der Mitte der Fahrt wurden wir von einem estnischen Border Control Boot begleitet. Die beamten waren wirklich sehr nett, haben sie uns doch gute Tipps gegeben. Nicht zuletzt den in Narwa auf einen Unterwasserstein auf 1,5 m Tiefe zu achten.
Begleitfahrzeug... das Patrouillenboot
 Nicht so schöne Häuser am Flussufer
 Bootsschuppen am Flussufer
Schönes Haus am Flussufer
Wrack im Fluss
Wir starteten den Mittag mit einem russischen Schaschlik und einem Bier.
Von der Stadt blieben nach dem Krieg ungefähr 2 Häuser übrig. Richtig schön ist die Stadt nicht, obwohl sie 7 kleine Burgen enthält. In einer ist auch ein Museum beherbergt, welches wir dann auch besuchten. Es war ein heißer Tag und wir belohnten uns mit einem Krug Kvass. Ein Getränk aus vergorenem Brot und Zucker. Das war gleichermaßen interessant wie erfrischend.
 Blick vom Turm des Museums
 Anderer Blick vom Turm des Museums
Die beiden Häuser, die nicht zustört wurden
 Die Uni
In der Uni
Die Verbindung in Narwa nach Russland

Kabermeene nach Vergi

17.06.2019

Ein Segeltag von der anderen Sorte. Abwechselnd mal ordentlich Wind und auch mal wenig. Natürlich gab es an der Hafeneinfahrt aufbriesenden Wind, aber mit Yury zusammen war das Anlegenmanöver gut.
 Auch hier gibt es ein lustiges Volk
 Üppige Grundstücke mit relativ kleinen Häusern
 Zwischen Hafen und Strand
Viel Leben im Wasser
Nach dem verdienten Anlegebier, dieses mal im Hafenrestaurant, gab es noch ein gelungendes Saunaerlebnis.

Tallinn nach Kabermeene

16.06.2019

Der erste Tag mit Yury segeln. Die wichtigsten Knoten sassen schnell und Yury konnte dann auch gleich ans Ruder.
Ein Tag mit wenig aber mit achterlichen Wind. Also eine gute Gelegenheit den Gennaker/ Spinnaker auszuprobieren. Erst wurde das Segel wie ein Gennaker am Gennakerbaum befestigt. Dabei zeigte sich, dass der Gennaker möglicherweise doch ein Spinnaker ist. Segeln hat zwar funktioniert, war aber nicht optimal.
Als Spinnaker ging es schon besser. Spinnaker ist jedoch etwas aufwendiger zu fahren. Als der Wind dann doch bis auf 15 kn zunahm, habe ich das Segel geborgen. Natürlich nicht ohne den guten Schäkel dabei über Bord zu werfen. Son Segel sieht aber schon echt riesig aus. Da hatte ich auch schon etwas Respekt vor.
Nach dem Anlegemanöver folgte ein leckeres Essen mit Yury im Hafenrestaurant und ein kleiner Verdauungsspaziergang im angrenzenden Dorf.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Lohusalu nach Tallinn

11.06.2019

Die Winde sollten erst stark nachlassen um dann am näxten Tag wirklich aufzubrisen. Aus diesem Grund bot sich eine zügige Weiterfahrt in den sicheren Hafen von Tallinn an. Trotz schwachen Windes konnte ich schnell den Motor ausmachen. Doch dann schlief de Wind völlig ein. Also doch wieder motoren. Doch das brauchte nicht lange, der Wind briste auf, drehte sich und alles war gut. Ich musste zwar lange "hart am Wind" segeln und Höhe machen, aber das hat gut geklappt und ich konnte das kreuzen vermeiden. Vorbei an großen Kreuzfahrtschiffen ging es durch einen kurzen Kanal direkt in die Altstadtmarina. War ein schönes Gefühl mitten in der Stadt eine Runde im Hafen zu drehen und schon mal ein bisschen zu schauen. 
Die eitle Hafenmeisterin, die lieber angestrengt mit zugekniffenen Augen vor dem PC sitzt, hat dann doch tatsächlich ein Registrierungsdokument von der SWIM von mir haben wollen. Also wieder den Weg zurück zum Boot, dreimal den Sicherheitscode eingeben und den internationalen Bootsschein holen. Watn Quatsch, aber die Hafenregeln schreiben eine Kopie des Dokumentes vor. Dann wollte sie auch nur 40€ für eine Übernachtung von mir. Günstig ist echt etwas anderes. Aber die Marina liegt wirklich sehr zentral und ist auch sehr luxuriös ausgestattet. Dann will ich mal auch nicht so meckerig sein. 
Abends bin ich dann schon mal in die Altstadt. Noch ohne Vorinformation, einfach mal treiben lassen. Ich habe mir dann an einem zentralen Platz mal ein kleines Anlegebier für 6,75€ gegönnt. Zum Glück hat mir der Kellner ob meines entsetzten Gesichtes über den Preis einen Discount von 10%  eingeräumt. Das hat meine Bordkasse freudig zur Kenntnis genommen.
Die Altstadt nimmt beim rumtreiben einfach kein Ende. Viele schöne Häuser mit interessanten Details.
 Eingang zur Stadt
 Altstadt
Rathaus 
 Über einer Eingangspforte
 Die Eingangspforte
 Das ist ein Kino, ich fass es nicht. Was für ein Gebäude!
Interessante Architektur
Als ich dann so weiter trieb bin ich an einem Irish Pub mit vielen Leinwänden vorbei gekommen. Neugierig habe ich da mal reingeschaut und festgestellt, dass das Spiel Deutschland gegen Estland übertragen wurde. Schon mal gut. Ich habe dann ein estnisches Bier geordert und mich ein bisschen gewundert, warum die Leinwand mit dem Estlandspiel so einsam war und die anderen Leinwände mit den anderen Spielen deutlich besser genutzt wurden. Es stellte sich heraus, das Fussball wohl in Estland noch nicht so den hohen Stellenwert besitzt. Ich habe dann das Spiel mit Deutschen geschaut. Die anderen Leinwände waren dann von vielen anderen nicht Esten bevölkert. Ich glaube Esten waren da kaum vorhanden. Ich habe mir dann trotzdem das jubeln verkniffen.

12.06.2019 bis 13.06.2019

An den Tagen habe ich mir vorwiegend die gigantische Altstadt angeschaut. Die Altstadt ist gefühlt von den Ausmaßen und vom Erhaltungszustand größer als das was ich bisher gesehen habe.
 Schöne Häuser
 Schöne Straßenlandschaften
 Im Museum für estonische Geschichte
Mittelalterliche Darbietungen für das Tourivolk.
Ich habe dann noch den Rathausturm bestiegen. Viele Stufen, oben viel Wind aber ein schöner Ausblick auf die Stadt.
 Blick auf die Dächer
Anderer Blick.
Der Markt von oben.
Ich war dann auch endlich mal im Museum: Estonische Geschichte und in einem Fotomuseum.
Des Abends war ich zweimal in dem Jazz Club Philly Joes Jazz Club. Es war zwar beide Male nur sehr spärlich besucht, dennoch hat mir sowohl die Musik als auch die Atmosphäre sehr gut gefallen.
 Quartett (Klavier, Drums, Bass und Saxofon
 Duo mit Klavier und Bass
Beim zweiten Mal war ich mit Olaf unterwegs, dem Einhandsegler von der schnellen Aphrodite.

14.06.2019

Ich habe mich an dem tag viel mit der Fahrt nach St Petersburg beschäftigt. Leider habe weder ich noch die anderen Bootcrews belastbare Informationen bekommen können. Trotz der Telefonate der freundlichen Hafenmeisters mit anderen Häfen und zweimaligen Treffens mit der estnischen Border Control gabs nicht viel. Wir haben herausbekommen an welchen Häfen man ausklarieren kann, aber nicht wie man sich nun genau in den russischen Hoheitsgewässern bewegt. Gerade da möchte man ja keine Fehler machen und unnötige Diskussionen vermeiden. Wir haben immerhin herausgefunden, das es schon Boote gab die in Narva (dem letzten estnischen Hafen) eine Erlaubnis von russischer Seite bekamen eine Abkürzung zu segeln. Ohne diese Abkürzung würde der Besuch in Narwa keinen Sinn haben, da wir sonst erst 70 sm nach Westen segeln müssten um dann die gleiche Strecke wieder nach Osten zu fahren. Wir werden also erst nach Vergi segeln, denn da sind uns alle Optionen noch offen. Von dort werden wir Kontakt mit der russischen Seite suchen um die Erlaubnis für die Abkürzung zu Erhalten. Mal schauen ob es klappt, spannend ist es allemale.
Am Abend habe ich noch in einen günstigeren Hafen verholt. Es stellt sich eine gewisse Sättigung von mittelalterlichen Städten ein und mal wieder ein Hafentag ist ja auch ganz nett. Am späteren Abend wurde noch mit Martina und Volker von Sunshine und Andreas von Slisand gegrillt. Da wurden so einige Geschichten zum besten gegeben und zum Schluss gab es sogar Wein mit Alkohol. Andreas hat als Kameraman eine Atlantikübersegelung gefilmt und den Film habe wir uns interessiert angeschaut.

15.06.2019

Arbeitstag: Maschine und Bilge überprüfen, Seewasserfilter prüfen und reinigen, neue Trimmfäden am Groß befestigen, Segellatte am Groß provisorisch flicken (es gibt leider keinen Ersatz zu kaufen), die Reparatur am Dieseltank überprüfen und dafür tief in die Backskiste abtauchen. Das kann einen schon einen halben Tag beschäftigen. Dann noch ein wenig klar Schiff machen, denn heute kommt Yury.

Haapsalu nach Lohusalu

10.06.2019

Der Anfang des Törns machte riesig Spaß. Ich habe alles Segel gesetzt und bin mit bis zu 7 Knoten durch die Tonnenstriche gesegelt. Da ich einen anderen Weg genommen habe, war auch genug Platz. Die "am Wind" Kurse habe ich dann mit Freude von Hand gesteuert, als dann wieder die achterlichen Winde kamen musste wieder der Autopilot ran. Aber mit dem erprobten Schmetterlingssegeln und dem Bullenstander ging es dennoch flott weiter. Dann wieder Mooringboje, Sauna und frühes in die Koje gehen. Bilder gibt es keine, ich habe den Hafen nicht verlassen.

Kuivasto nach Haapsalu

09.06.2019

Morgens bin ich trotz starken Windes um 08:00 Uhr los. Das Vorsegel reichte um ausreichend Vortrieb zu erzeugen. Der Wind war allerdings anfangs so heftig, dass ich überlegt habe wieder in den Hafen umzudrehen. Ich habe mir dann das kreuzen erspart und bin mit dem Motor gegenan um eine Untiefentonne herum. Anschließend wurde der Kurs angenehmer und ich habe das Vorsegel dann auch noch gerefft. Das reichte in der Spitze allerdings für 6,8 Knoten, das ist mir genug. Spannend wurde es wieder als es durch relativ enge Tonnenstriche in der Nähe von Haapsalu ging. Da kommt einem auch gerne mal eine Fähre entgegen. Mir dann zum Glück nicht, da das Fahrwasser zum Teil sehr eng ist und dann auch sofort Flachwassergebiete kommen. Nachdem der Wind der Wind dann etwas nachgelassen hat, ist es noch eine schöne Überfahrt geworden. Im Hafen hat mich dann wieder eine Mooringboje erwartet, aber da stellt sich zum Glück etwas Routine ein. Trotzdem war es nett das mir die Vorderleine abgenommen wurden. Das macht das Anlegen deutlich einfacher und angenehmer. 
Haapsalu ist ein schönes kleines Städtchen. Ein bisschen hat es mich an eine Westernstadt erinnert, obwohl ich die nur aus dem TV kenne. Aber auch hier gibt es viele Holzhäuser.


Einzig die Burg mit gigantischen Ausmaßen wollte nicht so recht in das Bild passen.


Auf dem Weg von der Stadt zum Hafen kam ich dann noch bei einem
 Eisbären vorbei.

Auch schön.
Dann habe ich noch für zwei Gänge die kostenlose Sauna genutzt. Kostenlos nicht ganz, denn der Preis war in dem fürstlichen Hafengeld von 25€ enthalten.

Samstag, 8. Juni 2019

Koiguste nach Kuivastu

08.06.2019

Der näxte Schlag war nur 25 sm entfernt, ich konnte also wieder ausschlafen. Um acht frühstücken und dann noch schnell verabschieden gehen. Die Wohnmobillisten freuten sich und wünschten mir alles gute für den weiteren Verlauf des Urlaubs. Dann verabschiedete ich mich noch von Kulli. Sie erzählte mir, dass in diesem Jahr ein weiterer Film über Kihnu und ihre Schwester gedreht wird. Da bin ich ja mal gespannt.
Dann Leinen los und auf nach Kuivastu. Von den anderen Booten die weitergefahren sind wusste ich schon das der Hafen kein allzu großer Zugewinn ist. Die Überfahrt war sehr bequem, musste ich doch nur den gleichen Weg zwischen die Flachwassergebiete nehmen wie auf der Hinfahrt. Die Technik machts möglich. Als es dann ganz zügig vorwärts ging habe ich mein zweites Buch angefangen. Jack Kerouac: On the Road. Passt ja auch und das wollte ich schon lange mal lesen. 
Der Wind kam und ging und kam. Ausgerechnet bei der Hafeneinfahrt lief der Wind zu Höchstform auf. Das ist nach wie vor Einhand noch etwas schwierig für mich, bei starken Seitenwind anzulegen. Trotz Unterstützung durch den Hafenmeister schrammte ich etwas an dem Fingersteg entlang. Ich habe mich dann direkt nach den Formalitäten daran gemacht die unschönen Schrammen wegzuwischen und das Boot von außen zu putzen. Nu isse wieder schön, die SWIM. 
Dieser Hafen ist auch ohne Dorfanbindung, dafür mit Fähranbindung. Ist aber nicht so laut wie befürchtet, obwohl die Fähre direkt neben dem Sportboothafen festmacht. Anschließend habe ich noch mit dem Segler der mit mir zusammen den Schlag gemacht hat ein Anlegebier getrunken. Auch ein sehr netter Segler der sich mit einer wesentlich kleineren Yacht auf den Weg gemacht hat. Hafen ist langweilig, deshalb keine Bilder.

Kihnu nach Koiguste

07.06.2019

Endlich mal wieder früh aufstehen. Um 04:05 dröhnte der Handywecker. Frühstück mit Sonnenaufgang, ein Traum hier in Estland. Erstmal entlang eines langen Tonnenstrichs bei Gegenwind. Doch nach 10 sm wurde es schon besser mit dem Wind und ich konnte segeln. Danach wurde es auch wieder entspannt und ich konnte mein Buch beenden. Heinz Strunk: Junge rettet Freund aus Teich. Etwas belanglos aber durchaus unterhaltsam. Die Anfahrt an Koiguste war wegen der Flachwasserstellen dann schon spannender. Insbesondere deshalb, weil eine Untiefentonne fehlte und ich damit mich voll und ganz auf den Plotter verlassen musste. klappte aber alles gut und ich kam gut an dem neugebauten Hafen an. Die Hafenmeisterin erwartete mich am Steg und gab mir den Hinweis das für den Abend ein Gewitter drohte. Ich entschied mich dann für einen Stegplatz wo ich etwas geschützter liegen konnte. Die Hafenmeisterin nahm mir auch freundlicherweise die Anlegeleinen ab und schnell war ich sicher vertäut. Auf meine Frage ob sie die Schwester von Elly von Kihnu sei antwortete sie etwas überrascht mit ja. Ich übermittelte die mir aufgetragenen Grüße von Elly und wir verabredeten uns für die Formalitäten in ihrem Büro. Nachdem ich die SWIM soweit klar Schiff hatte, ging ich zu ihr. Der Hafen war ein Neubau und noch nicht vollendet. Er lag inmitten der Natur ohne eine Dorfanbindung. Die sanitären Einrichtungen waren sehr einfach aber sauber. Ich bezahlte meinen Obolus und holte mir weitere Tipps von Külli, der Schwester von Elly. Elly rief dann auch noch bei ihrer Schwester an und erkundigte sich ob ich denn auch angekommen sei. So fürsorglich bin ich im Urlaub noch nicht bedacht worden.
Külli, (meine Selfies...)
Külli bot mir an die Hafensauna anzuheizen, da das saunen mit in dem Hafengeld enthalten sei. Zwischenzeitlich wurde ich von einem deutschen Wohnmobilfahrer angesprochen. Nach einem kurzen Smalltalk lud dieser mich zum grillen ein. Ich ging noch zur SWIM um Bier und einige Frikadellen zu holen. Das war eine interessante Runde ich der ich eingeladen wurde. Zwei Pärchen, alle verrentet und seit Jahren gemeinsam mit zwei Wohnmobilen unterwegs. nach dem üblichen Vorstellungsrunde: "Wer macht / machte was", ging es auch gleich ans essen. Eine sehr heterogene Gruppe: ein Maschinenbauingenieur, ein Psychologe, eine Grundschullehrerin und eine Krankengymnastin. Die hatte viel zu erzählen und waren auch sehr an meiner Reise interessiert. Das ging soweit das ich zweien auch mein Boot zeigen durfte. Da wurden viele Fragen gestellt und ich habe mich über den Kontakt sehr gefreut. Zwischenzeitlich hatte ich Külli gebeten mir die Sauna anzuheizen und die Aufheizzeit ging mit dem Boot zeigen schnell vorbei. Ich genoss dann noch drei Saunagänge bei zu spät registrierten 95 Grad. Aber es tat mal wieder gut sich derart zu reinigen. Die Zeit zwischen den Gängen haben ich mit dem betrachten des Himmels verbracht. In der Ferne ein Gewitter, vor mir der Sonnenuntergang und links Schönwetterwolken. Aus der Ferne konnte man das Geschrei der Vögel aus dem Naturschutzgebiet hören. Dieser Hafen war schon ein guter Tipp. 
Hafengebäude 
 SWIM in der spiegelnden See

Külli gab mir noch einen Link auf einen Artikel in der Yacht. Stimmt alles!

Dienstag, 4. Juni 2019

Riga nach Kihnu

04.06.2019

Trotz des angekündigten Südwindes mit 4-5 Bft habe ich mich auf den langen Weg gemacht. 75 sm  mit achterlichen Wind werde ich dieses mal ohne Begleitung segeln. Das war einer der schönsten Segeltage. Trotz des achterlichen Windes blieb die ungeliebte achterliche Welle aus und ich konnte direkt nach der Hafenausfahrt von Riga den Kurs auf Kihnu setzen und sehr bequem segeln. Mit dem Schmetterling kam ich zwischen 4 und 6 kn schnell voran. Das war einer der wenigen warmen bis heißen Segeltage. Endlich mal nicht dick eingepackt rumstehn sondern gemütlich in für mich knapper Kleidung auf dem Achterdeck rumliegen.Ich habe die 75 sm in 16 Stunden hinter mir gelassen. Einzig das Anlegemanöver passte nicht so recht in den Tag. Der Hafen ist dann doch nicht so Windgeschützt wie erhofft und ich hatte gut 4 Bft achterlichen Wind beim Anlegen. Gut das mir da noch jemand zur Hilfe kam, da gibt es noch internen Abstimmungsbedarf bei mir. Ablegen und segeln klappt Einhand schon sehr gut, die Herausforderung ist das Anlegen.
Nach dem Anlegen habe ich die SWIM erstmal vom Schmock der vergangen Tage befreit. Ich habe keine Erklärung wo die ganzen Flecken immer herkommen.

05.06.2019 und 06.06.2019

Ich bin morgens früh aufgestanden um das schöne Licht zu genießen. Mit dem Fahrrad habe ich die Insel erkundet. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl das es hier so dermaßen schön und still ist, das ich mit dem Fahrrad kaum Lärm machen wollte. Ich bin an interessanten Orten vorbeigekommen.

Der Friedhof war vollständig menschenleer und erschien mit seinen einfachen Holzkreuzen in einem atemberaubenden Licht.
Von manchen Häusern hatte man die Sicht auf die Tiere, das Meer und auf die nächste Insel.
 Das Inselmuseum
Die Museumsleitung in Tracht
 Die Inselkirche
Ein Fundament eines alten Hauses
Dann fuhr ich zum Leuchtturm. Dort habe ich die Leuchtturmwärterin Elly Karjam kennengelernt. Ich erinnerte mich daran das ich eine Doku im Fernsehen über die Insel gesehen habe, deshalb wusste ich überhaupt das es die Insel gibt. Elly war eine der Hauptpersonen in dem Film über Kihnu. Sie ist Leuchtturmwärterin, verkauft veganes Eis und betreibt ein kleines Cafe am Leuchtturm. Ich sprach sie auf den Film an und sie hatte ihn noch auf ihrem Handy und zeigte ihn mir.
Darin wurde zum einen berichtet, das es auch die Insel der Stille sei. Das hat mich sehr an meine Wahrnehmung zu Beginn der Radtour erinnert. Dann wurde erzählt, das es wegen der Fischer, die immer auf dem Meer sind, auf der Insel die meiste Arbeit bei den Frauen hängen geblieben ist. Aus diesem Grund fahren die Frauen auch hier Motorradgespanne die man oft sieht.
Eine weitere Besonderheit auf der Insel ist, das viele Frauen auch im Alltag Tracht tragen und das ein besonderer Dialekt hier gepflegt wird.
Elly in Tracht in ihrem Cafe
Das hat die Insel auch zum Weltkulturerbe gebracht. Dann hat Elly mir noch einen Hafen empfohlen in dem ihr Schwager der Hafenmeister ist.
 Arbeit auf dem Feld
 Blick vom Leuchtturm
Anderer Blick vom Leuchtturm
Noch ein Blick vom Leuchtturm
Einfach schön
Kunst am Wegesrand

Wenn ich mich an die lange Dokumentation über Kihnu erinnere, ist der Besuch wirklich zu etwas besonderen geworden.