Sonntag, 5. Januar 2020

Rendsburg nach Brunsbüttel

10.10.2019

Die Aussichten sind etwas feucht und windig für den heutigen Tag. Aber wegen des Regens habe ich keinen Grund mich zu beschweren. Ich hatte bislang tagsüber so wenig Regen, da wäre jede Pflanze vertrocknet. Der Wind kommt zwar in Böen mit 7 Bft, aber das ist im Kanal nicht so tragisch, da gibt es auch viel Abdeckungen. Die Zeit beim fahren vergeht heute sehr langsam. Das hat mal wieder zwei Seiten. Einerseits dauert die Fahrt ein wenig länger und ich kann den Urlaub noch etwas genießen und andererseits will ich auch ankommen. So richtig gemütlich ist es nicht, mal nass und der Wind ist recht frisch. Viel Abwechslung unterwegs gibt es nicht. Der Autopilot macht das meiste, nur wenn die dicken Pötte kommen gehe ich immer persönlich ans Ruder. Dann taucht endlich der wunderschöne Hafen von Brunsbüttel auf. Seit dem letzten Mal ist er auch nicht noch schöner geworden. Der erste Liegeplatz ist suboptimal, liegt er doch wieder direkt neben der Schleuse und hat keinen Stromanschluss. Doch nach einem kurzen Gespräch mit Anton, dem Eigner eines Motorbootes auf der anderen Seite verholt dieser sein Boot und ich passe in die vergrößerte Lücke. Nun liegt es sich besser und ich habe auch Strom. Dieser reicht allerdings nicht für die Heizung wie ich später feststelle. Wäre ja auch zu schön gewesen, aber die Dieselheizung funktioniert ja auch.
Erster Liegeplatz

Orth nach Laboe

07.10.2019

Wieder ein erfrischendes Aufstehen, ist mir doch der Strom in der Nacht ausgegangen und die Hütte ordentlich ausgekühlt ist. nach einem schnellen Frühstück noch ein Spaziergang einmal um den Hafen rum um die Hafenkarte wieder los zu werden. Tja, der Automat war außer Funktion. Bevor ich meinen Unmut all zulaut kundgetan habe, bemerkte ich den Hafenmeister bei der Reparatur. Schon nach zwanzig Minuten konnte ich das Pfandgeld zurückbekommen und meinen Spaziergang zurück um den Hafen beginnen. Heute mal kein nennenswerter Wind, also wieder motoren. Herausforderungen diesen Törns sind: Plotter hat keine Karte vom Fahrgebiet also muss der Ersatzplotter ran. Meine Karten von 2012 waren jetzt auch nicht mehr so aktuell. Das ist eigentlich kein Problem, wenn nicht die Bundeswehr ihr Schiessgebiet 2013 vervierfacht hätten. Auf der Infotafel beim Hafenmeister war ersichtlich das am heutigen Tag das Gebiet aktiv zum ballern genutzt wird und deshalb weiträumig umfahren werden muss. Da die Sicht gut war entschloss ich mich nach Sicht der Warntonnen zu fahren. Das klappte auch gut denn übersehen konnte man die auch kaum. Weiterhin waren zwei andere Segelboote mit auch der gleichen Route. So konnte ich das Sperrgebiet gut umfahren. Wie es sich anhört wenn man das Sperrgebiet missachtet konnte ich dann über Funk hören. Der Hinweis darauf, das man sich in einem aktiven Schiessgebiet befindet in dem mit scharfer Munition geschossen wird und man schleunigst das Gebiet in Richtung Norden verlassen soll -  war deutlich und galt zum Glück nicht mir. Als meine Plotterkarte wieder Details anzeigte konnte ich mich um das nächste Sperrgebiet nördlich von Laboe kümmern. Am Vortag hatte ich mir noch eine Webseite angeschaut auf dem es verzeichnet war. Ich konnte nur die Tonnen nicht finden. Auf ein weiteres mal Bekanntschaft mit den Hütern der Sperrgebiete war ich nach dem berechtigten Einlauf des letzten Males nicht scharf. Aber ich habe keine Tonnen gefunden. Bei der Kontrolle der Webseite konnte ich lesen, dass das Sperrgebiet mit dem heutigen Tag aufgehoben ist und es noch kein Neues gibt. Das erklärt einiges und macht die Fahrt einfacher und angenehmer.
In Laboe bin ich zuerst in den Hafen mit der Tankstelle eingelaufen um festzustellen, das diese schon geschlossen hat. Ich konnte freundliche Fußgänger bitten mal eben in das Tankstellengeschäft zu schauen ob jemand da sein. Derweil habe ich mir das Anlegemanöver erspart und konnte nach Zuruf das da niemand mehr sei in den anderen Hafen fahren. 
Dort habe ich schnell zwei freundlich Helfer zum Leinen abnehmen gefunden und entspannt anlegen.
Gleich nach dem bezahlen ging es ans kochen und essen. 

08.10.2019

Wach werden mit Regentropfen und Windgeheul. Okay, dann bleibe ich liegen und peile die Mittagszeit zum ablegen an. Boot putzen und Wassertanken überbrückt die Wartezeit.
Grau in Grau in der Kieler Förde
Aber das Wetter bleibt unbeständig und ich habe keine Lust zum weiterfahren. Anstelle dessen gönne ich mir eine Fährfahrt nach Kiel. Die Fähre hält an vielen mir unbekannten Häfen und es macht Spaß sie mir aus der Perspektive anzuschauen. Mein Urteil über Kiel das es eine der hässlichsten und unattraktivsten Städte sei muss ich etwas abschwächen. Da gab es sogar eine Altstadt. Die muss ich in dem vorherigen Leben als ich Kiel besuchte und als schlimm empfand übersehen haben. Das macht Kiel immer noch nicht zu einer blühend schönen Metropole - aber längst nicht so übel wie gedacht.
Ist doch schön anzusehen - und das in Kiel
Die Rückfahrt fand dann im dunkeln statt, auch schön dieses Ansicht. 

Gedser nach Orth

06.10.2019

Aufstehen bei 6°, das ist sportlich. Dennoch, es nützt nix ich will los. Bis in die Mitte des Tonnenstrichs für die Fähre muss der Motor ran, dann kommen die Segel hoch. Es ist sonnig und der Wind kommt aus einer guten Richtung mit ordentlich Power. Ich komme wirklich gut voran und das entschädigt den kalten Morgen. Mein ursprünglicher Plan war  in den Hafen Großenbrode Fähre einzulaufen. Am Anfang des Tonnenstrichs im Fehmarnsund habe ich die Segel geborgen, war der Hafen doch schon sehr nahe.  Vom Tonnenstrich aus liegt die Ansteuerungstonne nicht weit entfernt. Trotz Annäherung an den Hafen wollte die Hafeneinfahrt einfach nicht größer werden. Mit 2 Kn Strom von der Seite und 12 Kn Wind von hinten und nur 2 m Wassertiefe habe ich mich spontan gegen den Hafen entschieden. Das war mir zu eng und den Weg nach Orth kenne ich schon. Also unter die Brücke durch und schon konnte ich Kurs auf die Einfahrt nehmen. Kurz hinter der Einfahrt wurde ich schon freudigst von der Crew der Tara begrüßt. Das war mal ein schönes Einlaufen in den Hafen. Nach einer großen Hafenrundfahrt entschied ich mich für eine Box in der Nähe der Tara. Kaum festgemacht wurde ich darauf hingewiesen das die Box Rot und damit noch in Gebrauch ist. Also wieder ablegen und 20 m weiterfahren. Da auch hier ordentlich Seitenwind herrschte  und ich mich dieses mal nicht sehr geschickt angestellt habe, musste der Flaggenstock einige Blessuren hinnehmen. Aber letztendlich lag ich gut und bin erstmal zur Tara gegangen. Wir haben uns dann über unsere gemeinsamen Mitsegelboote und in der Kürze die wichtigsten Ereignisse der letzten Monate ausgetauscht. Dann wurde es auch hier empfindlich frisch und ich musste noch zum Hafenmeister. Auf dem Rückweg wärmte ich mich noch in einer Frittenschmiede auf und genoss eine Pommes Rot/Weiß. Es fühlte sich etwas komisch an in einen Hafen einzulaufen den ich am Anfang des Urlaubs auch besucht hatte.

Klintholm nach Gedser

04.10.2019

Heute ist es lausig kalt. Auf dem Weg zur Kachelabteilung habe ich den Reif auf dem Steg zum Anlass genommen ihn erstens zu übersehen und zweitens darauf auszurutschen. Zum Glück bin ich auf dem Steg geblieben, nicht auszudenken wie es wäre am frühen Morgen in die kalte Ostsee zu fallen. Der Segeltörn beginnt auch wieder bei knapp zweistelligen Plusgraden und einer ausführlichen Motorfahrt. Ein Versuch gegen den Wind zu kreuzen habe ich bei 3 Kn Fahrt schnell abgebrochen. So langsam und dann noch in die falsche Richtung. Aber das änderte sich auch schon nach 3,5 Stunden. Der Jockel gab Ruhe und ich genoß die Fahrt unter Segeln. Auch wieder mit dem ersten Reff, wieder in der Spitze mit 6,8 Kn und das ohne viel Lage. Segeln macht schon Spaß. Die Anfahrt nach Gedser erfordert Aufmerksamkeit. So besteht ein Begegnungsverbot mit den Fähren und mir kam eine entgegen. Also Segel runter und eine Extraschleife drehen bevor es in das unbekannte Fahrwasser geht. Der Sportboothafen liegt hinter dem Fährhafen und ist nur durch einen kleinen Tonnenstrich erreichbar. An sich nicht schlimm, aber es wird eindringlich vor dem flachen Wasser neben der Fahrrinne gewarnt. Der Hafen macht einen guten Eindruck, ist er doch sehr belegt. Fast alles deutsche Segler die einen verlängertes Segelwochende machen. Ich habe einen schönen Liegeplatz gefunden und kann direkt über der Mole ein wenig die Ostsee sehen.
Liegeplatz
Nach den üblichen Formalitäten geht es auf nach Gedser. So erfahre ich auf einer Infotafel das Gedser der südlichste Punkt Dänemarks ist, eine Kirche und einen Supermarkt hat. An das "det Sorte Geomuseum" ist um diese Uhrzeit nicht mehr zu denken. Im Supermarkt erstehe ich noch schnell ein paar Brötchen für morgen und muss mich erst wieder an den neuen Umrechnungskurs gewöhnen. Das sah alles erst so günstig aus, ist es aber nicht.
 Die Kirche
 Schönes altes Haus
Aussichtsturm
So richtig viel bietet Gedser wirklich nicht, da war ich schnell durch.

Sandhamn nach Karlshamn

26.09.2019

Mit einem guten Wind von 4 Bft aus Nordost trug uns der Wind unter beiden segeln in die schöne Stadt Karlshamn. So schön der Segeltörn war, so übel entpuppte sich der Liegeplatz nahe der Altstadt. Es wurde eine imposante Aussicht auf eine Lebensmittelfabrik auf der anderen Seite geboten. Das war so ziemlich der industriellste Ausblick auf meiner Rundreise. Insgesamt zeigten wir uns doch etwas enttäuscht von der Stadt die um 1645 erstmalig aktenkundig wurde. Das mag sicherlich auch an dem öfters einsetzenden Regen und der vollständigen Bewölkung gelegen haben. Ein neuer Lichtblick war der am Hafen platzierte Startplatz einer Rally. So konnten wir große Rally-Boliden aus nächster Nähe bestaunen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden wir auch Zeuge wozu die Wagen akustisch in der Lage sind. Da das Rennen über Nacht ging, wurden wir ab und zu auch nächtens akustische Zeugen.
Rallystartplatz
Die angekündigte große Burg entpuppte sich als kleine Ruine auf einer Insel.
Der Wind war zum segeln zu stark und so verbrachten wir die Tage mit kleinen Spaziergängen ohne nennenswerte Ereignisse.

Kalmar nach Sandhamn

25.09.2019

Mit einem mustergültigen Abblegemanöver verlassen wir Kalmar in Richtung Sandhamn. Die Fahrt begann mit einer längeren Motorfahrt da der Wind für die geplante Törnlänge nicht ausreichte. Doch schon nach 3,5 Stunden konnten wir beide Segel setzen die uns dann bis kurz vor den Hafen brachten. Wegen ungenauen Tiefenverhältnissen habe ich zuerst den sicheren Liegeplatz gewählt. Ein kurzes Gespräch mit dem Hafenmeister lies uns dann aber noch auf einen wellengeschützteren Liegeplatz verholen. Trotz Hafenmeister mussten wir das Hamnergift am Automaten bezahlen. 
Im Hafen standen eine Vielzahl von kostenlosen Fahrrädern zur Benutzung zur Verfügung. Wir haben dann doch noch zwei gefunden die nicht platt waren aber dafür aber weder über eine Vorderbremse noch über Licht verfügten. Ist ja auch Nachsaison und für den Weg zum Supermarkt hats gut gereicht. Mehr gibt es für Sandhamn auch nicht zu sagen, das war nicht so das Highlight, aber für die Durchreise ausreichend gut.

Visby nach Byxelkrog

22.09.2019

Heute soll der Wind von Nordwest über Nord nach Ost drehen. Für uns sehr günstig um wieder mehr in Festlandsnähe zu gelangen. Da der Wind aber auch stärker werden soll, werden wir kurz nach Sonnenaufgang losfahren. Das ist uns prima gelungen und wir haben schon nach einer Stunde Motorfahrt beide Segel setzen können. Die Sonne war uns gnädig und wärmte uns auch bei nur 15 Grad. Wir kamen sehr gut voran, machten wir doch trotz der nur 3 Bft immer über 6 kn Fahrt. Das konnten wir eine ganze Zeit genießen bis der Wind drehte und stärker wurde. Wir hatten nur fast achterlichen Wind und das Vorsegel wurde wegen nervens eingerollt. Das Groß bekam ein Reff und wir machten mit den achterlichen Wellen ordentlich Speed. Beim  Surfen auf einer Welle konnte ich sogar einmal 9,2 kn Geschwindigkeit ablesen. Da kommt ja richtig Freude auf!!!
Wir habe eine Stunde weniger als vorausgesagt benötigt um unseren Zielhafen zu erreichen. Aber auch in diesem ist die Saison zu Ende, einen Platz haben wir zwar bekommen, von den rumstehenden 40 Hütten haben aber nur 2 geöffnet.

Arkösund nach Västerik

18.09.2019

Ein Pluspunkt hatte Arkösund, da war eine Tanke. Wir befüllten den Dieseltank und machten uns frühzeitig auf den Weg nach Västerik. Auch hier führte uns ein Teil der Route durch die wunderbare Schärenwelt. Doch dieses mal konnten wir einen guten Teil segeln. Das ist noch schöner wenn man nahezu geräuschlos zwischen den Schären segelt.
Västerik liegt in einer Bucht in der eine Vielzahl von Häfen liegen. Wir suchten uns einen Liegeplatz aus der uns maximalen Schutz vor dem noch starken Wind und der Wellen bieten sollte. Der war schnell gefunden und wir machten gekonnt zu zweit fest. Ein Segelnachbar machte uns dann darauf aufmerksam das die Sanitärräume fast am anderen Ende des Hafengeländes ist. Da wir ohnehin den Hafenmeister aufsuchen wollten machten wir uns auf den Weg. nach langem Suchen fanden wir auch einen Hafenmeister der versprach uns auf dem Boot zu besuchen. Als wir wieder zurück am Boot waren, wurden wir vom Nachbarboot zu einem Bier eingeladen. Ein Schwede und ein Finne die viel zu erzählen hatten. Manchmal ist es wirklich angenehm leicht Kontakt zu Gleichgesinnten zu bekommen. Nach dem ausführlichen und unterhaltsamen Anlegebier kam dann auch der Hafenmeister. Es scheint nicht üblich zu sein das er aktiv von Seglern gesucht wird. So hat er sich dann auch für unseren vorbildlichen Einsatz bedankt. Nachdem sie Formalitäten erledigt waren haben wir noch einen kurzen Abstecher in die Stadt gemacht. Leider war viel zu wenig Zeit da, wir wollten noch einkaufen. Insgesamt sah Arkösund sehr einladend aus.
 Arkösund im Abendlicht
SWIM kurz vor dem Abendlicht

Vesterik nach Visby

19.09.2019

Heute kommt der Törn nach Visby von 57 sm. Also früh aus den Federn, das dauert immer 1,5 Stunden bevor man mal loskommt. 
Die Fahrt fing gut an, mit dem Motor aus dem Hafen, ein bisschen durch die Bucht und dann Segel setzen. Der Wind war kräftig und dieses mal reichte uns das Gross. Wir waren flott unterwegs und dann war das Gross zu groß. Also das erste Reff rein und weiter. Die Wellen wurden höher und der Wind stärker. Wir machten das zweite Reff rein und waren immer noch sehr schnell unterwegs. Da der Autopilot mit den doch recht hohen Wellen nicht klar kam musste mal selbst gesteuert werden. Das war ganz schön kräftezehrend, denn die Wellen waren in der Spitze bis zu 2,5 Meter hoch. Aber wir sind ein gut funktionierendes Team und nach knapp 10 Stunden konnten wir in Visby festmachen. Der Hafenmeister war nur telefonisch erreichbar, gab uns aber schon mal den Toilettencode. Was er nicht sagte war das die Duschen nur mit einer Codekarte funktionieren. So haben wir uns nach dem anstrengenden Segeltag nach dem rasieren ohne Dusche wieder auf dem Boot getroffen. Da wir zwar müde und nicht nicht mehr ganz sauber waren entschlossen wir uns nicht zu kochen und in die Stadt zu gehen. Visby ist eine sehr schöne Stadt, die auch jetzt noch außerhalb der eigentlichen Saison etwas zu bieten hat. Wir fanden ein gemütliches Restaurant in dem wir Galetes aßen und lokales Bier tranken. Doch der Tag zollte seine Tribut und wir sind dann doch recht früh zum Boot zurück.

20.09.2019

Der verdiente Hafentag. Ein Spaziergang entlang der gut erhaltenen Stadtmauer von Visby. Die ist immerhin 3,4 km lang und hat über zwanzig Türme. Die Altstadt ist absolut gut erhalten und bietet viele schöne Plätze zu verweilen. Nach einer Pause auf dem Zentrumsplatz entschlossen wir uns mal wieder einkaufen zu gehen und auf dem Boot Kaffee und Kuchen zu nehmen.
Es deutet sich ein weiterer Hafentag wegen ungünstiger Winde an.

21.09.2019

Joh... Hafentag. Am morgen entscheiden wir das wir auf den günstigen Ostwind warten wollen der uns bequem weiter bringen soll. Beim Bezahlen der Liegeplatzgebühr erfuhr ich, das man auch spontan bei der Hafenmeisterin ein Auto für nur 445 SEK mieten kann. Nach einer kurzen Absprache mit Thomas wollten wir ein Auto für eine Inselerkundung mieten. Als Scherz fragte ich bei dem Vermietungsgespräch ob das Auto denn jünger als von 2000 sei, Das wurde leider verneint, der Automatik Volvo war von 1993. Solche Geräusche machte er dann auch. Dann bekamen wir das schicke Automobil auch für 375 SEK, wir müssen ganz schön entsetzt ausgesehen haben. nach einer kurzen Einweisung ging es los in den Norden der Insel. 
Der Schwedenpanzer
Da wir nicht auf Anhieb den richtigen Weg gefunden haben, hielt ich an einer Ausfahrt an um das Navi einzustellen. Plötzlich klopfte jemand an der Seitenscheibe. Ein Frau mit einem Tretroller erkundigte sich bei uns ob denn alles okay sei. Wir standen ziemlich mittig in einer Einfahrt und sie wurde geschickt um sich nach uns zu erkundigen. nachdem wir ihr versichert hatten das wir nur Touristen sind hat sich uns gleich eingeladen. Auf dem Hof der zur der Einfahrt gehört findet gerade eine öffentliche Feier statt und wir sind herzlich eingeladen. Wir sind mit gekommen und haben uns das mal angeschaut. Dort treffen sich jedes Jahr sie Landwirte der Umgebung um alte Landwirtschaftsgeräte vorzuführen. In diesem Jahr sollte gedroschen werden. Thomas durfte dann auch noch ein lokales alkoholisches Getränk probieren. Nach dem hocherfreuten Gesichtsausdruck war ich froh der Fahrer zu sein.
 Trecker der ein Antriebsrad für einen Transmissionsriemen hat
Alte Dreschmaschine im Betrieb
Ein Großteil der Anwesenden machte auch den Eindruck als wären sie mit den Maschinen sehr vertraut.
Nachdem wir uns wie immer höflich verabschiedet hatten, führte uns der Weg zu außergewöhnlichen Felsformationen. Die Insel war vor 400 Millionen Jahren ein Korallenriff und das konnte man an einigen Orten bewundern. Dort lagen dann auch viele Fossilien rum, die wir auch fleißig gesucht haben.
Aus dem Reiseführer konnte wir entnehmen das es im Norden von Gotland noch die Insel Farö gibt. Dort gibt es eine kostenlose Fähre die uns über einen geschichtsträchtigen Sund bringt. Auf Farö ist auf einem Kirchfriedhof Ingrid und Ingmar Bergman begraben. Bergman hatte fast 40 Jahre auf Farö gelebt und auch einige Filme dort gedreht. Das Bergman Center gibt einen interessanten Einblick in sein Wirken. Am meisten berührt hat mich allerdings das Foto mit der Haushälterin.
Liv Uhlman trifft die Haushälterin aus der Zeit als sie mit Bergman liiert war.
Weiterhin gibt es auf Farö noch größere Felsformationen als die die wir schon gesehen haben.
Dann fanden wir noch ein altes Fischerdorf.
 Fischerdorf
Fischerboote
Auf dem Weg zur Fahre haben wir dann noch einen Sammler alter Fahrzeuge besucht.
 Fenster mit Ausgabe
 Etwas moderner, aber dennoch schön
 Alt
Auch alt, aber vielleicht noch fahrbereit
So ging anschließend ein sehr langer aber auch ereignisreicher Hafentag zu Ende.

Nynäshamn nach Arkösund

17.09.2019

Wir haben eine schöne Route durch die Schären nach Arkösund gefunden. Diese haben wir mit dem Motor abgefahren, zum Einen war es stellenweise eng und flach und zum Anderen war der Wind suboptimal. Aber der Weg war traumhaft schön, leider habe ich keine verwertbaren Bilder.
In Arkösund angekommen fanden wir ein fluchtartig verlassenes Dorf vor. Der Anlegesteg war eher behelfsmäßig, es gab keinen Strom, keinen Hafenmeister und Menschen gab es dort überhaupt nicht.
So ließen wir den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen.

Furusund nach Dalarö

08.09.2018
Früh morgens, knapp eine Stunde nach Sonnenaufgang ging es um 07:30 los. Eigentlich schon etwas zu spät, denn das Licht morgens wenn die Sonnen aufgeht ist einmalig. So war mal wieder kein Wind und ich habe die spiegelglatte See mit dem Motorantrieb durchschnitten. Zuerst bin ich zwischen zwei langgezogene Insel durch gefahren. Da gab es auf beiden Seiten viel zu sehen. An praktisch jedem Felsen klebt ein Steg, zum baden, für Segelboote oder für Motorboote.


Da ich es noch nicht gewohnt bin in diesen engen Schären zu fahren, fand ich die Flaute ganz glücklich. So konnte ich dann erstmal ein bisschen Gefühl für die Fahrt gewinnen. Im späteren Verlauf habe ich wieder das Vorsegel gesetzt, so richtig dolle war der Wind dann aber nicht.
Diese Tiefe hier ist unglaublich. Manchmal ist man 50 Meter vom Ufer entfernt und hat 100m Tiefe.
Das Vorbeifahren an diesen vielen Schären ist ein echtes Erlebnis. Auf fast jeder steht ein Haus und mindestens ein Steg. So habe ich mir das vorgestellt und ich bin voll auf meine Kosten gekommen.

So bin ich dann gut vorwärts gekommen und konnte schon gegen 15:15 in Dalarö anlegen. mein Wunsch für die ungeliebte Mooring wurde erhört und es wartete ein Fingersteg auf mich. Glücklicherweise habe ich in meiner Bagskiste noch eine Anlegeleine mit einem Karabiner gefunden. Klampen sind hier eher selten, hier werden Ringe verwendet. Das macht die Sache mit 15m Anlegeleinen und einem nicht begehbaren Fingersteg nicht einfacher. Aber ich bin zufrieden, bald lag die SWIM sicher vertäut in der Box. Als ich gerade fertig war kam auch schon der deutschsprachige Hafenmeister und gab noch gute Tipps. Da es in der Nacht Wetter geben sollte, sollte ich meine mühsam an den Fingersteg angebrachte Anlegeleine auf einen Ring am Steg befestigen. Na prima, aber es soll ja auch sicher sein. Der Plan für den Abend war dann noch ein Saunabesuch, bin dann aber leider beim Tatort eingeschlafen.
09.09.2018
Am morgen gab es mal wieder Nebel. Den hatte ich das letzte Mal in Hel glaube ich.
SWIM im Nebel
Also Frühstück indoor und dann ab in die City. Ich wollte das Anders Franzen Museum sehen. Der hatte die Vasa und einige andere Schiffe entdeckt.
Nach einigen Suchen wurde ich fündig, das war so kein das konnte man auch schon mal übersehen.
Anders Franzen "Museum"
Mehr gab es dann in der Touristeninformation zu sehen. Dort waren mehrere interessante Stücke kostenlos ausgestellt. 
 Fundstück von der gesunkenen Reichsapfel
Replik einer Taucherglocke aus dem 16 Jh. Damit wurden Kanonen von den gesunkenen Schiffen geborgen.
Hier traf ich dann auch den Hafenmeister wieder, der mir einige schöne Geschichten aus der Umgebung erzählte. Dalarö war über 200 Jahre auf dem Weg nach Stockholm direkte Station an der alle Schiffe vorbei mussten. Das Meer hier ist voll mit Schiffswracks. Zum Teil liegen die noch mit Masten auf dem Meeresgrund. 
Anschließend machte ich einen Spaziergang zum Lotsenberg, von da aus hatte man einen fantastischen Ausblick auf die Schären.
 Blick vom Lotsenberg in den Ort
 Blick vom Lotsenberg auf die gegenüberliegende Insel
Blick vom Lotsenberg auf die Schären
Blick vom Lotsenberg auf eine Werft

Mariehamn nach Furusund

06.09.2018
Nachdem ich einige schöne Tage mit Elke in Stockholm verbracht habe, ging es gestern zurück nach Mariehamn. Mit der Fähre für 29€ inklusive einer Kabine. Donnerstag um 18:00 los und Freitag um 07:15 da. Ist echt komisch mit so einem schwimmenden Hotel zu fahren. Da ist alles an Bord, mehrere Restaurants, Pubs, Duty Free, Spielcasinos usw. Ich habe mich dann doch erst mal mit Schokolade und Wein eingedeckt, erstaunlicherweise waren die Preise gut.
wichtige Nahrung
Ich hatte dann sogar eine 4er Kabine für mich alleine.
Die 29€ Kabine als Einzelkabine :-)
Die lag aber unter dem Autodeck und war angesichts des Preises auch ohne Bullauge. Ist schon etwas beängstigend, so weit unten im Schiff zu liegen. Außerdem war der Weg dahin auch sehr unübersichtlich. Ich fühlte schon etwas mit dem Untergang der Estonia mit, wenn es schnell gehen sollte kommt man glaube ich nicht rechtzeitig raus. Ist ja aber alles gut gegangen und hat auch Spaß gemacht. Die mit reisenden Passagiere waren leider gefühlt doppelt so alt wie ich, da gab es dann kaum Anknüpfungspunkte.
Von der Fähre schnell zum Boot, alles klar machen und los. Natürlich habe ich vorher den Wetterbericht gelesen, der war nicht ganz so gut. Kaum ausgelaufen machte sich doch eine sehr starke Welle bemerkbar. Der Kurs ist dann auch hart am Wind gewesen. Zum warm werden nach der langen segellosen Zeit bin ich dann erstmal unter Maschine gefahren. Später habe ich zusätzlich das Vorsegel gesetzt, was dann bis zu einem Knoten mehr brachte.
Bei ca 175 m Wassertiefe streikte mein Tiefenmesser und zeigte nur noch 10 -12 m an. Schade, das waren schon echt viele Meter, laut Karte sollten es bis zu 225m gewesen sein. An diese Tiefen muß ich erstmal gewöhnen, im Heimatrevier hatte ich vor Helgoland mal 56m.
Die Welle wurde dann weniger und als ich in die Schären kam wurde der Wind auch angenehmer.
In Furusund wartete wieder eine Mooring in unglaublicher Entfernung zum Steg auf mich. Da der Wind zwar angenehmer, aber natürlich wieder voll von der Seite kam, habe ich mich entschlossen einfach am Steg anzulegen. Da ich der Einzige war der da anlegen wollte, erschien das als das einfachste. Das Manöver war auch einhand wirklich einfach und ich war schnell sicher mit vier Leinen vertäut.
SWIM am Steg
Da legte auch schon der näxte Segler an und zwar auch an den Steg und nicht an der Boje. Die drei näxten machten es dann genauso. Das war gut zu sehen, war meine Entscheidung doch ziemlich gut.
Furusund machte einen recht aufgeräumten Eindruck. Das angrenzende Straßennetz war schnell abgelaufen.
 Eine schwimmende Sauna
Voller Stolz habe ich die Flagge 1 für Einhand gehisst
 Gegend 1
 Mühle 1
 Die Schilder sind doch echt süß
Bin mir nicht sicher was das sein soll, für einen Steinsessel war das nicht der richtige Standort.