Sonntag, 26. Juli 2020

Jegindo nach Sonderby

24.07.2020

Die ersten Windvorhersagen erscheinen günstig und wir haben auf der Karte einen guten Ankerplatz in einem Naturreservat ausgemacht. Dieser lag in kurzer Distanz zum Hafen und sollte uns einen guten Schutz vor dem Wind bieten. Wir sind dann doch sehr nahe unter Land gefahren um den Anker zu werfen. Leider drehte der Wind in nicht unerhebliche Maße so dass wir zum angeln kaum Gelegenheit fanden. Nach dem zweiten Ankeralarm haben wir den vermeintlich guten Platz wieder verlassen und segelten in Richtung Sonderby. Nachdem wir festgemacht hatten, haben wir gleich den Hafenmeister gesucht. Auskunft gab uns die freundliche Imbissverkäuferin nahezu per Zeichensprache, wir hatten kaum eine Überdeckung des gemeinsamen Sprachschatzes. Der Hafenmeister kommt zum Boot, hieß es. Dann erstmal das hiesige Zentrum erkunden. Nach einer Viertelstunde waren wir überall gewesen und entschlossen uns in der Hafeneinfahrt erneut unser Angelglück zu versuchen. 
Dann sah ich den Hafenmeister über den Steg gehen und machte mich gleich auf den Weg. So ein Hafenmeister ist durch nix zu ersetzen. Wir habe ein dermaßen lustiges und angenehmes Gespräch geführt das die Laune des Resttages auf hohem Niveau blieb. Auf Nachfrage erzählte er auch etwas über den Ort und seine Bewohner. Dafür das er nur als Urlaubsvertretung da war kannte er sich gut aus. Angelglück hatten wir dann aber leider nicht.
Angelaktion

Angelaktion

Legger

Thyboron nach Jegindo

23.07.2020 

Nach einer langen Nacht die erst um 08:00 Uhr endete haben wir ausführlich gefrühstückt und den weiteren Verlauf geplant. Da keinerlei Wetterverbesserung im Skagerrak sichtbar war haben wir uns entschlossen durch den wunderschönen Limfjord zu segeln. Eine nicht wieder findbare dänische Gastlandfahne motivierte uns zu einem weiter Gang durch den Ort. Natürlich sind wir erst mal an den Deich gegangen um das Wasser zu sehen. An einer Buhne habe wir einen Angler getroffen der einen stattlichen Wolfsbarsch gefangen hatte.
Auf dem weiteren Weg führte uns der Zufall an ein bekanntes Haus des Ortes: Das Snegglehus. Ein Haus, dass von seinem Besitzer über Jahre mit gefundenen Muscheln dekoriert wurde. Ich habe mich erinnert, dieses Haus auch im Bericht von Mare TV über den Limfjord gesehen zu haben. Es scheint über eine magische Anziehungskraft zu verfügen. Von dem Erfolg des Anglers angetrieben haben wir uns eine einwöchige Angelerlaubnis für den Limfjord gekauft. Eine Gastlandfahne konnten wir leider nicht erwerben.
Da wir eine Hebebrücke auf unserem weiteren Weg passieren mussten die ab 17:30 Uhr nicht mehr in Betrieb ist, sind wir trotz aufkommenden Regens losgefahren. Unsere Planungen waren gut, wir mussten nur kurz an der Brücke warten und konnten gleich weiter zu unserem Ziel Jegindo. Eine kleine Insel etwas abseits neben einem Naturreservat gelegen. Das war dann ein sehr chilliger Segeltag im Vergleich zu den anderen Tagen. Thorsten legte ein prima Anlegemanöver unter schwierigen Bedingungen hin, die SWIM ist in guten Händen. 
Da der Ort überwiegend mit Ruhe und Beschaulichkeit glänzt und das Skipperheim uns nicht angesprochen hat, haben wir abermals die Kombüse bemüht. Im Einklang mit einen Portwein gab es Nudeln mit einem Misch aus Gemüse.
Am Hafen

Überall zu sehen

Ja, hier wachsen Palmen

Es geht auch ohne Wolken

Esberg nach Thyboron

21.07.2020 

Der Tag begann mit einem Spaziergang zu der zweiten Infrastruktureinheit des Hafens. Der Waschcontainer stand unverständlicherweise etwas weiter weg ohne irgendeinen Hinweis das er ein solcher ist. Immerhin hat er gut funktioniert.
Das näxte Ziel sollte Hvide Sand oder Thyboron sein. Nach kurzer Motorfahrt haben wir die Segel gesetzt und mussten dann zeitaufwendig kreuzen. Da wir ja segeln wollten war das auch alternativlos. Der Wind war wieder 5 Bft stark und steigerte sich im Laufe des Tages auf 5-6 Bft. Die Wellen wurden noch mal höher als am Vortag. Gegen Abend entschieden wir uns nicht in Hvide Sand einzulaufen und weiter zu segeln. Die Wetteraussichten für die folgenden Tage waren nicht so gut und wir wollten uns die Option erarbeiten entscheiden zu können ob wir nach Norwegen oder durch den lymfjord segeln. Auch diese Nacht war mit wenig Schlaf sehr anstrengend. Die Hafeneinfahrt von Thyboron war trotz der genauen Angaben der Ansteuerung erst sehr spät auszumachen. Die sich im flacheren Wasser aufbauenden Wellen die uns von achtern überholten erzeugten bleibende Erinnerungen. Die SWIM stampfte ordentlich durch die Wellenberge ins beschauliche Thyboron. Auch das Bergen der Segel gelang trotz des Wellengangs ohne Blessuren. Im letzten Hafenbecken waren die Segler untergebracht und wir fanden einen guten Platz an einer Kaimauer. Hier beträgt der Tidenhub lächerliche 40 cm, das erleichterte das tidengerechte festmachen.
Schön wellig 
Nachdem wir Klarschiff gemacht haben stand der Weg zum Hafenmeister an. Hinter dem Automaten befand sich ein gut ausgestattetes Servicecenter mit allen Annehmlichkeiten. Auch die Sanitäranlagen waren top, gekrönt wurde das Center durch einen Gemeinschaftsraum im ersten Stock mit einer guten Aussicht auf die Umgebung und den Strand. Bemerkenswert waren die familiengerechten Doppelduschen in einem Raum.
Für einen ersten Überblick machten wir einen kurzen Gang durch den Ort, der für das Wohl der Touristen alles bereitstellte. Das wollten wir nach einem kurzen Nickerchen noch sorgfältiger erkunden. Meine Betriebstemperatur nach dem erholsamen und tiefen Schlaf konnte ich nur sehr langsam erreichen. Da zeigte sich, das die zwei durch gesegelten Nächte schon sehr kräftezehrend waren. Direkt in der Nähe zum Hafen haben wir einen guten Fischimbiss gefunden. Die Schollen haben gut geschmeckt, allerdings haben wir das Bier gegen eine Cola ersetzt. Die Bierpreise hier sind einigermaßen bizzar.
Ein ruhiger Liegeplatz nach einer anstrengenden Nacht

Ein schönes Weiterleben für ein altes Schiff

Das Muschelhaus, bekannt aus Mare TV

Hooksiel nach Helgoland

18.07.2020 

Nach dem Spaziergang am Vorabend in das Zentrum von Hooksiel und einer leckeren Pizza sind Thorsten und ich Samstag morgen pünktlich um 11:00 Uhr durch die Schleuse.
Der Wind war etwas schwachbrüstig und endlich konnte wieder der Gennaker zum Einsatz kommen. Das Setzen des Segels erfordert nach nur einmaligen Gebrauch noch etwas Übung und Nachdenken. Aber gerade das macht ja auch Spaß, wenn man sieht, das durch Ausprobieren auch Erfolge erzielt werden können. Der Gennaker ist schon beeindruckend mit seiner Größe und bringt bei Schwachwind nochmal gut Vortrieb.
Insgesamt war die Überfahrt sehr sonnig, entspannt und arm an spektakulären Ereignissen. Der Hafen von Helgoland war erwartungsgemäß sehr voll und haben an einem Päckchen mit mehr als 10 Booten festgemacht. Erfreulicherweise lagen wir neben Thomas mit seiner Tochter die wir dann später auch in der Bunten Kuh trafen. Uns wurde dann noch ein nettes Ritual nach dem Anlegen eines weiteren Seglers an der SWIM zuteil. Die freundliche Crew begrüßte uns mit einem kleinen Sherry den wir gerne angenommen haben. Diese kleine Geste hat mir sehr gut gefallen und wir haben uns anschließend noch ein wenig ausgetauscht. Den Abend haben wir noch mit einem Spaziergang durch die Metropole des Unterlands mit anschließenden Bier ausklingen lassen. 

Helgoland nach Esberg

19.07.2020 

Der Morgen ist geprägt vom Besuch beim Hafenmeister, einkaufen, einkaufen von Genussmitteln und Tanken per Kanister. Auf Helgoland gibt es reinen Diesel ohne Bioethanol und Steuern für 85 Cent. Der Transport der Kanister bis zum Steg wurde von der Tanke übernommen. Nur der beschwerliche Weg mit dem Einkauf und den Kanistern über das nicht endende Päckchen war sportlich. Dann haben wir auch noch einen Bewuchs von Kalkröhrenwürmern am Wasserpass der SWIM entdeckt. Eine Überprüfung mit der GoPro am Stick des Unterwasserschiffs ergab auf dem Video keinen weiteren Befall. So schlimm war es noch nie. Die SWIM war gerade einen Monat im Wasser.
Wir fuhren bei Sonnenschein und moderaten Verhältnissen los in Richtung Norden. Gegen Abend sahen wir am Horizont dunkle Wolken auf uns zu kommen. Diese brachten die Windverhältnisse ordentlich auf Trab. Der Wind stieg an auf 5 Bft und wurde auch den Rest der Fahrt nicht weniger. Rechtzeitig wurden beide Segel gerefft und sorgten für ein entspanntes Weiterkommen. Im Laufe der Nacht wurden dann auch die Wellen immer höher, aber die SWIM war gut beherrschbar. Dennoch entschieden wir uns in den Hafen von Esberg einzulaufen. Gleich die erste Nacht war schon sehr anstrengend gewesen und ein erholsamer Schlaf war bei dem Wellengang nicht möglich. Der Hafen von Esberg war offensichtlich noch im Bau. Stege und auch Strom waren verfügbar, sonstige Infrastruktur nur über Sandwege zu erreichen. Infrastruktur bedeutet in diesem Zusammenhang ein Container in Sichtweite des Hafens. Dort konnten wir einem Hinweis entnehmen das die Hafengebühr übers Internet bezahlt werden soll. Das hatte ich so auch noch nicht, hat aber dann irgendwann funktioniert. Interessanterweise musste ich am Stromverteiler für unseren Landstrom einen Code den ich zuvor per SMS bekommen habe eingeben. Des Resultat war: sofort Strom. Das hat wirklich gut funktioniert, dennoch finde ich den persönlichen Kontakt zu einem Hafenmeister durch nichts zu ersetzen. Der Tag war bedingt durch die lange Nacht schnell zu Ende. Nach einem gemeinsamen Kocherlebnis konnten wir uns mit einem Nudelgericht mit einer ausgezeichneten Pilzesahnesauce stärken. Das Einschlafen um 20:00 Uhr (!) wurde noch etwas durch einen 7 jähren Havana Club von Helgoland erleichtert. 
    Waschcontainer im Nix

Dienstag, 14. Juli 2020

Nach Hooksiel

17.07.2020

SWIM ist bereit, alle Wartungsarbeiten sind durchgeführt. Jetzt noch einkaufen und packen und dann kann es losgehen. Die Wettervorhersagen für Samstag sind okay, wenn auch kaum belastbar. Ganz zu schweigen von den Tagen danach. Also abwarten, ob die Ziele noch spontan neu gewählt werden.
Die Aufregung steigt, ich erwarte einen aufregenden, spannenden und erholsamen Segelurlaub, wenn es geht rund Dänemark.