Samstag, 27. Mai 2023

Klintholm nach Ystad.

 26.05.2023

Da der Törn ja nur 60 sm lang ist haben wir uns um 08:00 Uhr zum Ablegen verabredet. Die Bedingungen draußen waren etwas ruppig, war doch ganz ordentlich Wind vorhergesagt. Aus diesem Grund habe ich ein vorsichtiges Setup gewählt und bin erstmal nur mit dem Vorsegel gesegelt. das war eine ganze Zeit lang eine gute Entscheidung, auch wenn die meisten anderen Segler mich überholt haben. Dann wurde aber mal Zeit auch das Groß zu setzen. Ich habe mich dann mit wenige Wind am Windpark vorbeigequält, das kenne ich ja schon. Dann kam doch noch mal richtig Wind sodass ich bis ins zweite Reff gegangen bin und trotzdem gute Krängung hatte. Das brachte alle ordentlich Geschwindigkeit und ich habe für einen winzigen Moment die 8 Knoten gesehen. Dann ist der Wind wieder eingeschlafen, wieder alle Reffs raus. Kurz vor Ystad wurde es dann noch mal sportlich mit dem Wind. wieder ordentlich gerefft und gute Geschwindigkeit gemacht. zum Glück wurde es dann direkt vor dem Hafen etwas milder und das Hafen- und Anlegemanöver kann als geglückt bezeichnet werden.

Das war ein langer aber auch schneller Segeltörn. Die 60 sm habe ich in 10 Stunden absolviert, das war schon ziemlich gut, kalkuliere ich doch immer mit 5 Knt und rechnete mit 12 Stunden Fahrzeit.  Ein kurzer Gang mit Konstantin dem Einhandsegler durch die Stadt von Ystad rundete den Tag gelungen ab.

27.05.2023

Heute ist Hafentag, Michael und Wäsche waschen, einkaufen und Bootsarbeiten stehen auf de Todo-Liste. 

In der Stadt habe ich dann auch gleich bei strahlendem Sonnenschein noch einem Jazzkonzert lauschen können. Das war ein sehr schöner Moment und fühlte sich richtig nach Urlaub an. Den anschließenden Spielmannszug habe ich mir dann erspart. Einkaufen macht dann auch wieder mehr Spaß, zum einen weil die Preise mir wieder viel günstiger vorkommen, der Kurs steht fast 1€ für 11 Skr. Waschen und Trocknen haben umgerechnet 2,60 € gekostet. Da ich alles mit Kreditkarte bezahle, verliere ich etwas das Gefühl für das Geld. Bislang habe ich noch keine schwedische Krone in der Hand gehabt.

Jazz vor dem alten Rathaus

Der Rest des Tages verging wie im Flug. Mit Konstantin habe ich meine Wanten neu gespannt, das nahm dann doch sehr viel zeit in Anspruch. eigentlich hat er die meiste Arbeit gemacht, er weis sehr gut wie man vorzugehen hat. Am späten Nachmittag noch etwas gemeinsames Hafenkino und der Tag war rund.


Burgstaaken nach Klintholm

 25.05.2023

Endlich gehts weiter. Sehr früh morgens bei Sonnenaufgang ablegen und Segel setzen. Der Motor bzw. das Getriebe noch auf den ersten Minuten getestet, das Öl bleibt wasserfrei. Ich bin die gesamte Strecke nach Klintholm gesegelt. Es war ein schöner Segeltag mit abwechselnden Bedingungen. Mal mehr mal weniger Wind, aber immer trocken und meist mit Sonne. Ein Segler war die restliche Zeit vor Klintholm vor mir und lief auch als erstes in den Hafen ein. Dort half er mir auch gleich bei meinem Anlegemanöver. Ein sehr netter Einhandsegler mit einem älteren Boot. Ein gemeinsames Anlegebier und der Plan am näxten Tag gemeinsam nach Ystad zu segeln war beschlossen. Ansonsten gibt es zu Klintholm nix weiter zu sagen, ich war nun oft genug und lange genug da.

Montag, 22. Mai 2023

Klintholm nach Burgstaaken

 20.05.2023

Sehr früh morgens knapp vor Sonnenaufgang geht es los. Den Motor will ich nur dann benutzen wenn es nicht anders geht. Zum Ablegen benötige ich ihn dann aber doch. Da ich Augen um die weit entfernten Heckpfähle gelegt habe, muss ich nah an die Pfähle ran kommen um die Augen zu entfernen. Bei Rückwärtsziehen stoße ich dann an das Nachbarboot. Der Eigner ist sofort wach und hilft mir sofort bei dem Ablegemanöver. Zum Glück ergab seine Kontrolle keine Schäden an seinem Boot, ich war gut abgefendert. Dann endlich raus aus dem Hafen. Der angekündigte Wind machte sich erst ein guten Stück hinter der Landabdeckung bemerkbar. Aber dann gab es endlich einmal raumen Wind. 

Die Klippen von Mon

Mit über 6 Knoten ging es dann Richtung Gedser. Das ging dann so flott von statten das ich meine Idee direkt nach Burgstaaken durchzusegeln umsetzte. Ab Gedser gab es dann achterlichen Wind. Der Wind war so konstant, dass ich nur das Groß mit einem Bullenstander gesichert habe, dass Vorsegel stand konstant als Schmetterling zur Verfügung. Auch hier gab es wieder ungeahnte Geschwindigkeitspitzen. Einmal sah ich für einen kurzen Moment die 7,9 Knoten. Aber die Welle wurde immer höher und der Wind immer stärker. Ich hatte gehofft ohne Segelreffen durch segeln zu können. Doch dafür wurde der Wind zu stark. Erst das Vorsegel rein, dann musste doch auch das Großsegel geborgen werden. Das ging dann leider nur mit Motorunterstützung. Anschließend bin ich mit nur einem minimal großen Vorsegel immer noch über 5 Knoten schnell gewesen. So habe ich auch den langen Tonnenstrich fast bis in den Hafen segeln können. Dann musste doch wieder der Motor ran und ich habe in der ersten freien Box angelegt. Das hat trotz des starken Windes von fast 6 Bft im Hafen ziemlich gut geklappt.  Andere hatten nicht so viel Glück, mein Nachbar hat mir meinen Flaggenstock beim Anlegen abgebrochen. Dafür gibt es aber einen neuen. Schnell noch zum netten Hafenmeister und den Termin zum auskranen fest machen.  

An dem Tag bin ich dann 62 sm in 11,5 Stunden gesegelt.

21.05.2023

Nun ist Zeit vieles zu erledigen was so liegen geblieben ist. Das Boot wird mal wieder innen geputzt, die Bilgen gereinigt, die Motorbilge vom Getriebeöl befreit und noch viele Kleinigkeiten erledigt. Dann einkaufen in Burg. Das ist ein kleiner Gang von 2,5 km bis zum näxten Supermarkt. 

Spaziergang zum Einkaufen und nach Burgtiefe

Nachdem der Einkauf dann gut im Boot verstaut ist, mache ich noch einen Spaziergang zum Südstrand und zum Hafen Burgtiefe.

Blick von Burgstaaken

Blick von Burgtiefe

22.05.2023

Weiter wie gehabt, kleine Bootsarbeiten, einkaufen aber dieses mal mit dem Fahrrad. Schon echt praktisch mit dem Brompton. So langsam habe ich den Bogen mit dem Auf- und zuklappen raus.

Morgenstimmung mit Fischer

23.05.2023

SWIM kommt aus dem Wasser und steht nun vor einem großen Silo.

SWIM vor einem Silo
Vielpassiert heute nicht mehr.

24.05.2023

Der Monteur kommt auf die Minute pünktlich um 09:00 Uhr. Er geht sehr professionell vor und hat schon nach 35 Minuten die Welle in der Hand.  Um wirklich sicher zu gehen dass die Welle noch in Ordnung ist, fährt er zur Überprüfung in seine Firma. Zum Glück bestätigt sich seine Vermutung das die Welle noch okay ist. Also werden die Simmerringe getauscht und alles wieder zusammen gebaut.

Defekte Simmerringe
Blick in den Saildrive

Schnell war alles fertig und der Monteur fuhr wieder weg. Nun konnte ich mich um das zu Wasser lassen kümmern. Nun war der Kran defekt und ein Elektriker versuchte sein Glück. Das zog sich dann eine Weile hin ohne nennenswertes Ergebnis. Zum Glück gibt es eine Alternative, das Boot muss dafür nur 50 m weiter gefahren werden. Das klappte auch alles ganz gut und ich konnte zu meinen bekannten Liegeplatz fahren.

Ich fand mich hier im Hafen wirklich gut aufgehoben. Die eisten waren nett und auch sehr hilfsbereit. Einzig die Kosten für das an Land liegen entbehren aus meiner Sicht jeglicher Grundlage. Ich habe für den Lagerbock für einen Tag 60€ und für den Platz für einen Tag 40 € bezahlt. Das fand ich trotz der wirkliche netten Leute einfach unverschämt.

SWIM schwimmt wieder

Aber sei es drum, nun kanns es weiter gehen. 

  
 

Freitag, 19. Mai 2023

Klintholm nach Klintholm

 18.05.2023

Ein langer Schlag mit vielen verschiedenen Windvorsehen steht an. Früh morgens um 06:00 Uhr geht's los. Es sollen ca 54 sn werden. Erst motoren dann setze ich zur Unterstützung die Segel. Nach 5 Stunden schläft der Wind ein. Ein Motorkontrollgang, den ich seit der Kühlwasserpumpen Neuinstallation regelmäßig mache, zeigt neue Flüssigkeit in der Bilge. Schnell wird klar das kann nur Getriebeöl sein. Also Getriebe anschauen und ja, da kommt das Öl her. Ein Blick in die Getriebeölöffnung zeigt dann auch warum Öl kommt. Es ist Wasser im Getriebeöl. Na prima, das bei Windstärke 0 neben einem Windpark. Erstmal mit Elke telefonieren um die Neuigkeiten zu erzählen. Gut das sie erreichbar war. Danach musste ich mal überlegen welche Optionen bestehen. Weiter nach Ystad: liegt in Schweden. Die Heimat meines Motors, aber möglicherweise Schwierig eine Werkstatt zu finden. Also erstmal zurück nach Klintholm. Von da aus ist es ja wie ich mittlerweile weis nicht mehr so weit nach Fehmarn. 
Da ich noch ein Netz hatte, wollte ich schon mal mit möglichen Kandidaten für eine Reparatur sprechen. Da kam mir der nette hilfsbereite Mechaniker von der Kühlwasserpumpe ins Gedächtnis. Von dem habe ich dann später erfahren das höchstwahrscheinlich die Dichtringe an der Propellerwelle defekt sind. Leider konnte er mir das nicht reparieren da er unterwegs in den Urlaub ist. Aber ich habe einen neuen Tipp bekommen.
Doch nach Klintholm war es gar nicht so einfach zu kommen, denn der Wind der sich dann langsam aufbaute kam direkt aus Klintholm. Außerdem war da auf Backbord der riesige Windpark. Es ist ja beim kreuzen nicht neues das man auch in eine Richtung fährt in die man so gar nicht will. In diesem speziellen Fall war ich noch weniger begeistert, wollte ich doch möglichst schnell nach Klintholm. Irgendwann wurde es dann mit dem Wind besser und eigentlich war es auch ein schöner Segeltag. Später am frühen Abend hatte ich noch die Herausforderung zwischen allen Fähren dieser Welt die alle 20 Knoten schnell sind zu kreuzen. Kaum auf dem AIS erkannt und am Horizont entdeckt kommen sie rasend schnell näher. Dankenswerterweise haben mich alle gesehen und nicht wenige haben ihren Kurs angepasst.
Zum Schluss schlief dann wieder der Wind ein und ich bin die letzten 4 sm mit knapp 2-3 Knoten gesegelt. 
Kurz vor der Hafeneinfahrt habe ich aber dann doch den Motor angemacht und bin langsam in die erst beste Box gefahren. Das war ich so einigermaßen erledigt nach 62 sm über Grund und über 13 Stunden Fahrzeit. Da ging dann außer etwas essen und mit Elke telefonieren nix mehr.

19.05.2023

Der Tag beginnt früh mit Recherchen und ich kann es kaum erwarten das endlich 08:00 Uhr ist um zu telefonieren. Zwei Bootswerkstätten auf Fehmarn kommen in Frage, einzig der Zeitpunkt ist das Problem. Am Nachmittag kommt das erste Angebot an, dass ich hoch erfreut annehme. Mittwoch soll es losgehen. Da ich in den ersten langen Momenten befürchtete das der Saildrive vollständig defekt ist, bin ich mit nur einer bis anderthalb Wochen Zeitverlust sehr gut bedient. Dann geht ja noch etwas. Hoffentlich gibt es keine weiteren  Herausforderungen.

Der Rest des Tages vergeht einfach, noch mal ein kleines Schläfchen am Nachmittag und Vorbereitung für den langen Schlag nach Fehmarn zurück. da ich den Motor möglich nicht benutzen will, plane ich die 58 sm in einem Schlag zu segeln.

Strand von Klintholm


Montag, 15. Mai 2023

Gedser nach Klintholm

15.05.2023

Welch ein Glück: Wind von vorne mit Stärke 1 bis 2 Bft. Ich entschließe mich für eine Motorfahrt. Ich starte mit der Morgendämmerung um 06:00 Uhr. Das ist eine sehr schöne Zeit. Das Licht und die Ruhe schmeicheln mir. Ich komme gut voran und finde ein paar Neuigkeiten seit dem letzten Update meines Plotters. Die Überfahrt ist angesichts der glatten See sehr entspannend. In Klintholm angekommen ist mein erster Weg zur Tanke. Ich tanke für 120 € sehr wertvolle 60 l Diesel und suche mir eine Box aus, bei der ich auf jeden Fall nicht von den Regattaseglern behelligt werden kann. Doch die Regatta bleibt aus. Ich denke bei der Flaute haben die sich etwas anderes ausgedacht.

Interessanter Türverschluß

Hafenbild

Sauna direkt am Hafen

16.05.2023

Bei den Windverhältnissen ist heute so gut wie keiner ausgelaufen. Auch für morgen sieht es nicht gut aus. Der Wind könnte zwar schwächer werden, endlich kommt er aus einer für mich guten Richtung aber die Welle soll morgen bis 1,6 m stehen. Da muss ich schon viel Lust aufbauen um mir das zu geben. Dann mal abwarten.
Da nun wieder Zeit für Entdeckungen zur Verfügung steht, habe ich mich auf den Weg zu den Klippen gemacht. Die sind ja in der Nähe, also gehe ich zu Fuß.
Unterwegs gibt es allerhand zu schauen, Mon ist sehr abwechslungsreich.
Die nördlichste Feigenplantage Europas 

Idylle am Wegesrand

Auch schön

Das Ziel der Wanderung: Die Klippen

Nun war ich doch länger unterwegs als geplant:

Die Strecke
Anschließend bin ich müde und gönne mir zur Feier des Tages und der langen Strecke ein Glas Hühnersuppe von Elke. Legger :-)

17.05.2023

Das Abwettern beschert mir einen dritten Hafentag. Glücklicherweise gibt es hier das Angebot: Bleibe 3 Tage - bezahle aber nur 2 Tage. Das habe ich heute in Anspruch genommen. Also schon mal ein bisschen gespart.

Da ja nun wieder Entdeckungszeit ist, habe ich mich entschlossen eine Busreise zu unternehmen. Mein Ziel soll Stede sein. Eine kleine Stadt, kaum 3500 Einwohner, aber damit deutlich größer als Klintholm. Ich musste nicht lange auf den Bus warten und war schnell im Gespräch mit dem Busfahrer. Als ich dann das Ticket bezahlen wollte sagte er nur: Jump in! 

Mit dem Bus bin ich dann anfangs genau an der Strecke entlang gefahren die ich am Tage zuvor gegangen bin. Vorbei an vielen grell gelb leuchtenden Rapsfeldern kamen wir in Stede an. Dort bot mir der nette Busfahrer an mich in die näxt größere Stadt Vordingsborg in einer dreiviertel Stunde mitzunehmen. Die Zeit reichte locker aus die Innenstadt von Stede ausgiebig zu erkunden. Also bin ich wieder kostenlos weitergefahren. In Vordingsborg bekam ich noch ein paar Tipps bezüglich des Schlosses und des Yachthafens.

Das Schloss von Waldemar bestand dann nur noch aus dem Gänseturm und Resten der Mauer. 

Der Gänseturm mit Resten der Mauer
Ein Mini Labyrinth im botanischen Garten des Schlosses

Aber auch hier hatte ich die Gelegenheit mir ein paar dänische Geschäfte ausführlich anzuschauen.
Straße aus der Innenstadt hinaus
Der Yachthafen war dann nur bedingt interessant. 
Auf der Rückfahrt musste ich dann nur eine Teilstrecke bezahlen, da das Bezahlsystem offline war. Aber wie auch so einiges andere sind die Preise nichts für Geringverdiener. Ich sah in einem Geschäft, dass dort 1 Kilo Tomaten umgerechnet über 10 € kosten sollte.


Burgstaaken nach Gedser II

 14.05.2023

Testlauf nach Gedser, Wieder nur wenig Wind und dieses mal von vorne. Also wieder eine Motorfahrt. Da lohnt es sich nicht zu kreuzen. Auf dem nun schon bekannten Weg sehe ich ungewöhnlich viele andere Segler mit dem gleichen Ziel. Die Hessen Regatta findet statt, die meisten motoren. Bei meiner Ankunft in Gedser ist der Hafen schon ziemlich voll. Statt eine gemütlichen Anlegemanöver am Steg muss ich in eine Dalbenbox. Da aber kein Wind bläst, funktioniert das auch Einhand sehr gut. Am Steg erfahre ich dann, dass das die Hessen Regatta mit 46 teilnehmenden Booten ist. Das näxte Regattaziel ist Klintholm. Da will ich auch hin. Angesichts des kleinen Hafens entschließe ich mich deutlich vor dem Regattastart um 09:00 Uhr zu starten. Vor dem Bezahlautomat bildet sich dann eine lange Schlange. Jeder will sein Glück versuchen und die Hafengebühren zahlen, doch keinem gelingt es.

Gedser nach Burgstaaken

11.05.2023

SVB kann nicht liefern und Volvo Panta ist zu teuer. Da bleibt nur Stralsund. Telefonisch eine bestellt, per PayPal bezahlt und sofort auf den Weg nach Burgstaaken geschickt. Sollte eigentlich am näxten Tag da sein, ist ja keine so große Entfernung.

Da wir ordentlich Wind von vorne haben machen wir wieder eine Motorfahrt. Den Weg kennen wir ja nun. Dieses mal wählen wir dann auch einen Liegeplatz der dem Boot entsprechend große ist.

Der Hafenmeister ist wirklich sehr nett, er würde das Paket sofort annehmen. Ich habe auch schon eine Sendungsverfolgung bekommen. Leider sollte der voraussichtlich Liefertermin am Montag sein. Da hätte ich das Paket besser selber abholen können. Ich bin einigermaßen genervt, das sollte schneller gehen.

Gerade in dieser Zeit schöpfe ich viel Kraft aus den täglichen (oft mehrfachen) Telefonaten mit Elke.

12.05.2023

Der Tag vergeht mit dem Warten auf Neuigkeiten vom Paketdienst und Bootsarbeiten. Ich mache mich noch mal mit dem Motor vertraut und spanne den Keilriemen der Lichtmaschine und finde einen Weg die Ölablassschraube noch mal fest anzuziehen. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit den Motor noch etwas zu reinigen, dann sieht man neue Leckagen einfach besser. Nicht das er schon ziemlich sauber war, aber etwas mehr geht ja immer.

Abends treffe ich mich noch mit Imke auf ein Bier in einer Hafenkneipe.

13.05.2023

Nach dem Frust das die Pumpe erst mal Montag kommt eine Überraschung: Die Pumpe kommt am Samstag. Also schnell wieder die alte Pumpe angeschaut und den Ausbau geplant. Sie kommt dann auch gegen Mittag was mich hoch erfreut. Leider verabschiedet sich dann Imke die sich auf den Heimweg macht, der Segelurlaub ist für sie vorbei.

Das langersehnte Paket ist früher da, als voraussichtlich geplant. 

Die Worte die ich in den näxten 5 Stunden verwendet habe, sind nicht zu veröffentlichen. Die Pumpe ist mit 4 Schrauben befestigt. Zwei von vorne die einigermaßen gut zu lösen sind. Die beiden anderen müssen von hinter der Pumpe gelöst werden. Wer denkt sich so etwas aus? Ich kann nun wirklich keinen Vorteil an den hinteren Schrauben erkennen. Da ist alles so eng am Motor und ich benötige über 4 Stunden um die zwei Schrauben zu lösen. Anschließend die Überraschung, dass die neue Pumpe ohne das notwendige Zahnrad geliefert wurde.

Die ausgebaute Pumpe

Also muss ich das Zahnrad der alten Pumpe auf die neue setzen. Wenn die Schraube nur nicht so fest wäre. Das klappt nicht und ich packe beide Pumpen und etwas Werkzeug ein. Ich hege die Hoffnung, dass in der Werft noch jemand mit einem Schraubstock ist. Doch die anwesenden sind nicht bereit mir zu helfen. Einer hilft grundsätzlich nicht und ein weiterer sagt, sein Chef sehe es nicht so gerne wenn andere den Schraubstock verwenden. Soso.

Endlich ein Lichtblick in Form eines Volvo Penta Mechanikers. Der sagt mir am Telefon ich solle zu ihm kommen, wir machen das schnell. Der war super nett und hat das schon sehr häufig gemacht. Der Umbau hat 5 Minuten gedauert und ich habe auch noch Tipps bekommen. So kann es auch gehen.

Frohen Mutes zurück zur SWIM und die Pumpe eingebaut. Ich habe tatsächlich nur eine Stunde benötigt, wusste ja nun wie es geht.

Endlich wieder froh

Der anschließende Probelauf zeigte eine dichte Impellerpumpe. Endlich, es kann weiter gehen.  

Die eingebaute Neue :-)
Schnell noch die Neuigkeiten Elke mitgeteilt, und dann war der Tag schon so gut wie zu Ende für mich.

Burgstaaken nach Gedser

 10.05.2023

Früh geht es los nach Gedser. Ein Ort der eigentlich keine Erwähnung wert ist, liegt er doch nur auf dem Weg.

Etwas bemerkenswertes ist doch passiert. Plötzlich war der Ostwind weg. Von jetzt auf gleich. Nun ja auf dem Meer nichts ungewöhnliches das jemand den kalten Wind abstellt. Nur kurze Zeit später kam der Wind aus Süd, und zwar warm. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Endlich wieder segeln und wir kommen gut voran. Doch als wir zum Segel bergen den Motor starten, springt dieser gewohnt gut an, liefert aber ungewohnt wenig Kühlwasser. Eine neue Herausforderung. Etwas Wasser in den Seewasserfilter und der Impeller liefert wieder Kühlwasser. So kommen wir gut an einen Liegeplatz.

Dann können wir noch zwei Schweinswale und einen Seehund sehen. Der Tag war gerettet.

Der Rest des Abends wird mit der Analyse des Problems verbracht. Gegen 23:31 Uhr steht fest: Die Impellerpumpe leckt. Das Wasser läuft aus dem Schlauch, der zum Seewasserfilter führt und mit Luft im Schlauch kann die Pumpe nicht ansaugen. Na prima, also eine neue muss her. Eine Internetrecherche ergibt, dass ich bei SVB,  in Stralsund und bei Volvo Penta eine bestellen kann. Die Preisstaffelung genau in dieser Reihenfolge.

Orth nach Burgstaaken

09.05.2023

Die Fahrt verläuft relativ unspektakulär, außer das sie etwas länger dauerte als vermutet. Ob der vermeintlichen Kürze der Fahrt verlief die Planung ähnlich kurz.

Burgstaaken ist etwas lebendiger als Orth, gibt es doch viele Geschäfte dort. Unser erster Weg führte uns zu der Volvo Penta Vertretung. Ich hatte schon eine neue Lichtmaschine bestellt, wollte aber noch ein paar Tipps bekommen. Da der Preis von 650 € nun nicht eben günstig ist, wollte ich durch Messungen den Kauf vermeiden. Ein sehr freundlicher und versierter Mechaniker hat mir umfangreiche Tipps zum messen gegeben, so das ich die Lichtmaschine erstmal im Laden ließ. 

Auf der SWIM angekommen, machte ich mich sofort daran die Fehlerursache zu finden. Der Tipp den Batteriemonitor mal zu untersuchen war goldrichtig. An der Feinsicherung gab es ein Kontaktproblem und mit einer neuen Sicherung war dieses behoben. Außerdem konnte ich ausmessen, dass die Lichtmaschine lädt.

Dann habe ich mir den Antrieb des Autopiloten angeschaut und den Riemen gereinigt und neu gespannt.

Wartung des Autopiloten

Laboe nach Orth

 08.05.2023

Es geht halbwegs früh los und wir können endlich mal die Segel setzen. Der Wind frischt noch auf und das Gross kommt wieder runter, das gereffte Vorsegel reicht. Leider ist das Schießgebiet in Betrieb. Wir habe also nicht nur den Wind von vorne sondern müssen auch noch ein gehörigen Umweg in Kauf nehmen. Aus früheren Törns weiß ich, dass die Bundeswehr nur bedingt gesprächsbereit ist, wenn man zu tief in Schießgebiet einfährt. Ab sie bleiben die erste Zeit Zeit freundlich. Wir geben ihnen anfangs keinen Anlass uns zu kontakten, trägt uns das kreuzten erstmal weg von der verbotenen Zone. Erst später, eine Stunde vor dem planten Ende der Sperrung sollte das Ballern doch vorbei sein, fahren wir doch ein Stück ins Gebiet. 

Sonnenstimmung am Fehmarnsund

Dennoch ist der Tag schon sehr lang geworden und um nicht bei Dunkelheit den unbeleuchteten Tonnenstrich nehmen zu müssen fahren wir dann mit dem Motor weiter. Die Fehmarnsundbrücke ist ja auch immer ein Hingucker.

Fehmarnsundbrücke

Die Einfahrt nach Orth ist immer wieder schön und wir bekommen einen Liegeplatz direkt beim Hafenmeister an der Kaimauer. 

Hafenschild in Orth

Eine wirklich gute Gelegenheit mein neues Fenderbrett zu benutzen.

Fenderbrett im ersten Einsatz

Anschließend haben wir den schönen Segeltag beim Griechen gegenüber dem Liegeplatz ausklingen lassen. Trotz des späten Zeitpunkts und der freundlichen Bedienung war mein Gyros wohl leider schon am Morgen am Drehspieß und dementsprechend dunkelst braun über gart. Da ich aber wirklich Hunger hatte  habe ich es gegessen. Erstaunlich unempathisch war die Reaktion der Bedienung bei meiner Antwort auf die Frage ob es denn geschmeckt hat: Geht so, war schon sehr dunkel.

Leider bin ich mir sehr unsicher was die Ladefunktion der Lichtmaschine angeht und wir entschließen am näxten Tag nach Burgstaaken zu fahren. Dort gibt es eine Volvo Panta Vertretung.

Sonntag, 7. Mai 2023

Rendsburg noch Laboe

 07.05.2023

Heute ist Elkes letzter Tag auf der SWIM, sie fährt wieder nach Hause und Imke kommt an Bord. Da wir wissen das wir Abschiede nicht gut können haben wir entschlossen uns deshalb mal nicht zu streiten. Da hat mit einiger Anstrengung gut geklappt und wir haben uns gut nach Imkes Ankunft verabschieden können. Es dauert ja nur 5 Wochen bis wir uns wieder sehen.

Nach ein schnellen Einweisung für Imke ging es dann auch gleich los auf den NOK Richtung Kiel. Die Temperatur war zwar nur wenige Grad höher als gestern, aber auch mal etwas Wärme am Steuerstand zu spüren war schon echt klasse. Nach einer kurzen Zeit an der Schleuse haben wir nach 15 Minuten die Aufforderung bekommen uns in die Schleuse zu begeben. Wurde auch Zeit, ich wollte mir den guten Schnitt an nicht vorhandenen Wartezeiten erhalten. Außerhalb der Schleuse wurde mir erst deutlich was für ein schöner Tag es war. Der Himmel zeigte sich heute mal in blau und die Sonne hatte schon richtig Kraft. Um uns bei Wind von vorne unnötige Wartezeiten mit kreuzen zu ersparen sind wir schnell unter Motor nach Laboe gefahren und haben eine schöne Box gefunden. Da ich schon einige Mal hier war, konnte ich umfangreiches Wissen ob der Sehenswürdigkeiten in Laboe zum besten geben. Nach dem ausführlichen Sparziergang gab dann noch ein leckeres vegetarisches Essen und die Planung für den näxten Tag.


Laboe

Cuxhaven nach Rendsburg

 06.05.2023

Heute sollte es besser klappen. Elke und ich sind zwar früh mit noch auflaufenden Wasser gestartet, aber nach einer Stunde kippte die Tide und schob uns mit über 3 Knoten Strömung schnell nach Brunsbüttel. Kurz vor der Schleuse habe ich uns per Funk angemeldet und nach dem zweiten erfolglosen Versuch kam die überraschende Antwort: Ich mache Euch die Schleuse auf, gebt Schraubenwasser denn ich brauche die Schleuse gleich wieder. Ohne Wartezeit einen Schleusengang exklusiv für uns. So schnell hat es noch nie geklappt. Rendsburg war also noch ein realistische Ziel, darf der NOK doch heute nur bis 21:00 Uhr von Sportbooten genutzt werden. Das hat dann auch prima geklappt, auch wenn es erbärmlich kalt war. Es sollten 8 Grad sein, es waren gefühlt 0 Grad. Hoffentlich ist es im Norden dann nicht so kalt. Auf jeden Fall sind wir im hellen in Rendsburg angekommen, die nette Vertreterin der Hafenmeisterin hat die SWIM noch betankt und am Steg durften wir auch liegen bleiben. Dann war es doch ein erfolgreicher Tag. 

Die rollende GFK-Fraktion ist am Kanal allgegenwärtig

Elke hat uns dann noch lecker bekocht und anschließend haben wir und noch Rendsburg angeschaut. Das war aber nur ein kurzer Gang, der Tag war anstrengend.


Hooksiel nach Cuxhaven

04.05.2023

Das ohnehin schon nicht wirklich optimale Fenster der Tide hat sich durch den Tag Verzögerung  noch einmal verschlechtert. Wir haben endlich die 11:00 Uhr Schleuse bekommen und haben uns gegen das noch auflaufende Wasser auf den Weg zur Mittelrinne gemacht. Auf Grund der Tide und dem damit verbundenen hohen Wasserstand war die Durchfahrt des gerne mal spannenden Tonnenstrichs sehr unspektakulär. Bis zum Fahrwasser in der Elbe verlief alles ganz gut, nur der Tidenstrom wollte einfach nicht kippen.  Wollten wir doch mit dem erneut auflaufenden Wasser mit Strömung im Rücken die Elbe bis nach Cuxhaven kommen. Aber die erhoffte Strömung kam nicht und wir kamen erst nach Einbruch der Dunkelheit in Cuxhaven an. So haben wir den Abend nach 11 Stunden Motorfahrt dann schnell ausklingen lassen.

05.05.2023

Auf der gestrigen Motorstrecke hätten die Batterien voll geladen sein müssen. Waren sie aber nicht. Ich vermute die Lichtmaschine ist defekt. Der erste Gedanke: Ich rufe mal eben eine Werkstatt an und lasse die Lichtmaschine durchmessen wurde durch die Realität jäh ausgebremst. Das macht keiner mehr, das kann keine mehr und es gibt eh keine Leute die das noch machen können. Da war ich dann nach etlichen Telefonaten doch überrascht das mein erster Gedanke zwar kein schlechter war, nur leider nicht umgesetzt werden konnte. Also sind wir erstmal einkaufen gegangen, ich wollte unbedingt noch ein drittes Messgerät zu den zweien kaufen die ich zu Hause habe, um die Lichtmaschine selber auszumessen. Auch ein zweiter Benzinkanister sollte noch mein eigen werden. Vergesslichkeit wird nicht immer honoriert.

Das neu erworbene Messgerät konnte meine Vermutung aber nicht in aller Gänze untermauern, so gut kenne ich mich dann doch nicht aus. Also wieder telefonieren um eine neue Lichtmaschine zu erwerben. Das war dann auch nicht so einfach, denn nicht alle Lieferanten haben auf meinen Anruf gewartet und wollten auch nicht wie ein Internetkaufhaus über Nacht versenden. Es bleiben nur 2 Optionen: Entweder eine günstige Variante von einem Händler aus Stralsund oder ein original Ersatzteil für viel Geld dessen Laden auf dem Weg liegt. Um sicher zu gehen habe ich mich für letzteres entschieden. Ich will auf jeden Fall vermeiden das die Lichtmaschine nicht passt und ich die zurücksenden muss um dann keine zu haben und noch mehr Zeit zu verlieren. Das kostet mich vom Preis her leider das dreifache (Puh).

                                                                            Defekt?

Dann war da ja noch der Sud für den Honig aus Löwenzahn. Dieser wurde zum kochen gebracht und wurde dann ordentlich reduziert. Aus dem Honig wurde dann nix, jetzt haben wir leckere Bonbons.

Löwenzahn-Bonbons

Hooksiel nach Hooksiel

03.05.2023

Das Wetter ist mit max 10 Grad gefühlt 7 Grad frisch, Wind mit maximaler Stärke von 2 Bft und wir stellen uns auf eine Motorfahrt nach Cuxhaven ein. Nach einem Frühstück mit wohliger Wärme des brummenden Heizlüfters wird SWIM startklar gemacht. Landstrom weg, Motor an und Leinen los. Nach einem anfänglich guten Start änderte sich das Motorgeräusch abrupt. Da stimmt etwas nicht, der klang sonst immer anders und Kühlwasser kommt auch kaum aus dem Auspuff. Also zurück an den Steg und nachschauen. Der Ursache des fehlenden Kühlwassers musste auf den Grund gegangen werden. Vermutlich war die Wasserleere im Kühlwasserfilter schuldhaft, dass kein Kühlwasser angesogen wurde. Problem behoben, aber die Schleusenzeit war vorbei. Um den ersten Törn nicht in der Elbe bei Dunkelheit beenden zu müssen, haben wir uns entschieden, wieder am Liegeplatz zu übernachten und den lauten Vögeln hier im Hafen zu lauschen. Jetzt stimmt die Überschrift. 

Elke hat sich beim Anblick der Pusteblumen an ein Rezept für Honig aus Löwenzahn erinnert und es sogleich umgesetzt. Alle Zutaten waren auf der SWIM vorhanden und 100 Blüten waren schnell gesammelt. Ein leeres Glas konnte organisiert werden und ein Sud wurde aufgesetzt. 

Hooksiel

 02.05.2023

Das Boot ist beladen, geputzt, und alle notwendigen Wartungsarbeiten sind getan. Das neue Bimini mit seinen Befestigungsstangen hat sich als erstaunlich wenig schwimmfähig erwiesen. Nachdem der Taucher dankenswerterweise erfolgreich bei der Ausübung seines Berufes war, konnte das Bimini letztendlich erfolgreich mit den flüchtigen Teilen aufgebaut werden. 

Das neue Bimini

So haben Elke und ich einen schönen letzten Abend mit viel Vorfreude auf den kommenden Törn in Hooksiel verbracht.  

Essen