Sonntag, 19. Mai 2019

Hel nach Klaipeda

18. und 19.05.2019

Die Überfahrt ist 110 sm lang, da die 12,5 sm Zone Russlands respektiert werden sollte. Muss man nicht, soll aber dann mächtig Ärger geben. Um diesen sicher zu vermeiden, einigen wir uns auf 16 sm Abstand zur Küste.

Lange Diskussion am Morgen, Raus bei Nebel oder nicht. Die AIS Fraktion hatte etwas bessere Bedingungen als die ohne. Wir sind dann also mit 5 Schiffen raus. Das große setzte sich dann schnell ab, hatte es doch Radar und AIS an Bord. War aber gut für mich, so konnte ich immer auf meinem AIS sehen was schon erprobt war. Man konnte dann schon am Kurs, an der Geschwindigkeit und der Windrichtung ablesen ob bspw. die Segel gesetzt wurden. Die Überfahrt war leider voll gestopft mit Nebelbänken, Regen, dem einen oder anderen Gewitter in der Ferne und einem Sonnenuntergang und einem Aufgang. So blieb der Schlag recht spannend, so sah ich doch in einiger Entfernung eine unbeleuchtete große Tonne die nirgendwo verzeichnet war. Während ich die Entfernung auf ca 300 Meter schätzte, ist ein anderes Boot in ca 20 Meter Entfernung an einer solchen Tonne vorbei gefahren. Da wurde dann nicht soviel geschlafen, ein Kontakt mit einer solch großen Tonne sollte unbedingt vermieden werden.
Segel konnte wir zweimal etwas über ein Stunde, den Rest der 21,5 Stunden mussten wir leider motoren. Aber wir sind die ganze Nacht in Sichtweite gefahren, das vermittelt einem wenigstens das Gefühl das da jemand ist wenn mal etwas ist. Die 110 sm und die Nachtfahrt waren die längste Einhanderfahrung die ich gemacht habe und es war gut. Ich war fast die ganze Zeit wach, von wenigen Augenblicken abgesehen die ich im Stehen geschlafen habe. Allerdings bin ich bei den Einfahrten noch sehr mit dem Handling der SWIM beschäftigt, sodass keine Hand zum fotografieren frei bleibt.

Aber glücklich angekommen bin ich erstmal ins Koma gefallen, eine Nacht durchmachen kommt jetzt nicht mehr so häufig vor. Aber für einen kleinen Ausflug in die Altstadt zum Geld holen war noch drin.  Achja, es waren nach der doch recht nassen und ungemütlichen Nacht plötzlich 27 Grad in Klaipeda. Ich bin dann erstmal sofort verbrannt. Mein Gesicht verfärbte sich in kürzester Zeit nach Signalrot. Damit habe ich zum einen nicht gerechnet und zum anderen schon mal gar nicht darauf reagiert. Erst als es schon grenzwertig war, nämlich kurz nach dem Anlegen habe ich den Sonnenblocker angewendet. Erst dem Nachfrost nahe und dann Sonnenblocker.

Morgen geht es dann per Bus in die kurische Nehrung. Ich bin schon sehr gespannt. Und dann ist hier noch eine andere Zeitzone (UTC +3).

Das steht direkt am Hafen, das ist ein Festival. Aber hier soll es auch Clubs geben.

20.05.2019

Heute stand eine Busfahrt mit Andreas und Inge in die kurische Nehrung nach Nida an. Einen Euro für die Fährfahrt und 8 Euro für die Busfahrt. Wir sind erst viel durch den Wald und einige kleinere Ortschaften gefahren bis wir in Nida angekommen waren. zuerst natürlich der Gang zum Hafen. Dann haben wir uns einen ca 6 km langen Wanderweg ausgesucht der genau unsere Ziele enthält. Gestartet wurde mit einem Gang auf die Düne. Da stand dann an einem Aussichtspunkt ein Steinmonument das wir etwas später als Sonnenuhr erkannten.
Der Zeiger war imposante einige meter hoch und die Uhr zeigte die Uhrzeit in UTC an.
Dabei hatten wir Idee noch eine Abzweigung zu nehmen zu dem "Tal des Todes". da wurden dereinst an der pest verstorbene bestattet. Anschließend ging es auf die Ostseeseite der Nehrung an den Strand. Was für ein Anblick.
Das Wasser sah aus wie im Mittelmeer, nur das es ca 15 Grad kälter war. Die wenigen die sich darein trauten erzeugten Schreie die man am ganzen Strand hören konnte. Ich nahm auch meinen ganzen Mut zusammen und ging mit den Füßen rein.
War auch kalt, aber es ging nach einiger Zeit tatsächlich und kühlte angenehm die Füße ab.
Dann ging die Wanderung weiter und wir kamen an dem Sommerhaus von Thomas Mann an. Ein kleines Museum erläuterte das Schaffen und das Leben des Schriftstellers.
Blick aus dem Fenster wie ihn wohl auch der Thomas genossen hat.
Nun auch noch eine Meerjungfrau am Brunnen.
Und noch mehr Kunst.


Eine Skulptur, die einem Bild von Jean Paul Satre nachempfunden wurde.
Kurz vor dem :Liegeplatz haben wir den dann noch gesehen.

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