Freitag, 30. August 2019

UtÖ nach Degerö

29.08.2019
Nachdem ich einen schlechten Schlaf in der Nacht hatte, machten wir uns an das Ablegemanöver. Der Wind blies kräftig Richtung Ufer und ich überlegte unterschiedliche Konzepte wie wir eben nicht an das flache Ufer getrieben werden und dennoch frei von der Mooring kämen. Manchmal hilft ja das einfachste: Leinen los, beherzt Gas geben und richtig zupacken. Dieses mal hat es gut geklappt, habe mir also umsonst Sorgen gemacht.
Da wir für den langen Schlag früh aufgestanden sind, konnten wir den Sonnenaufgang sehen. Früh morgens ist das Segeln manchmal noch schöner, sieht man die Welt dann doch in einem anderen Licht.
Der Wind sollte mit guten 4 -5 Bft dabei sein und auch dieses mal uns zu einem langen Segelerlebnis verhelfen. Die anfänglich hohen Wellen direkt hinter UtÖ wurden flacher und wir konnten die Strecke zum Teil mit fast 7 Knoten bewältigen. Wir sind an vielen Inseln vorbeigesegelt und ich konnte ein Verständnis für Kapp- und Düseneffekte die die anderen Ostseeblogger beschrieben haben entwickeln. Kaum lässt der Wind wegen einer Landabdeckung spürbar nach, wird er durch eine Schlucht zwischen zwei Inseln deutlich verstärkt. Die ersten Male habe mich die Böen echt überrascht, dann aber konnte ich sie gut vorhersehen. Von den über 40 sm konnten wir bis auf drei alle segeln, was für ein Tag. Die letzen Meilen führen wir zu beiden Seiten eingerahmt. Ein fantastischer Blick, der nur jäh durch große Fähren kurz unterbrochen wurde. Der Steg war vollständig leer und ich entschloss mich nicht an die Mooring zu gehen und einfach längs am Steg anzulegen. Das war irgendwie deutlich einfacher.
Die Anlage war sehr verwaist, und im nahe belegenden Restaurant erfuhren wir, das die Hafensaison schon vorbei war und kein Hafenmeister mehr vor Ort ist. Wir hätten gerne unseren Obolus entrichtet, aber den wollte keiner haben. Im Nachbarhafen konnten wir für sechs €uro die Duschen benutzen, das war deutlich günstiger als im Hafen zuvor. Allerdings hatte ich eine sehr baufällige Dusche erwischt, keine der Wände der Duschkabine hatte eine vertrauensvolle Verbindung zu dem Gemäuer und ich musste mir die Duschtür mit einer Bank verriegeln. Aber das Wasser war kräftig und warm und der Duschkopf war prima.
Da wir einen langen Schlag hinter uns hatten und auf dem Weg zum Nachbarhafen bereits den gesamten Ort kennengelernt haben, gab es nach dem Essen kein Rundgang mehr.
 SWIM allein am Steg
Alles dicht, auch kein Strom zu bekommen

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